Sonntag, 16. Dezember 2012

So wie man plant und denkt...



Wow, jetzt bricht sie also an, meine letzte Woche in Finnland. Nächsten Sonntag um diese Zeit bin ich, wenn es keine Schneestürme gibt und die Welt am 21. nicht untergeht, schon auf dem Weg nach Kopenhagen und von dort aus nach Hause. Wahnsinn, wie schnell diese vier Monate vergangen sind.

Wenn ich eines während meiner Unizeit hier in Finnland gelernt habe ist es spontan zu sein, denn nichts läuft so ab, wie im Vorfeld geplant. Dies zeigte sich auch wieder in der letzten Uniwoche, die ganz im Zeichen von Präsentationen, Klausuren und mündlichen Prüfungen stand.
Montag sollte ich theoretisch drei Präsentation halten, eine Stunde vor der ersten Gruppenpräsentation, bei der ich nichts sagen sollte, weil ich den Report mitgeschrieben habe, meldeten sich zwei Gruppenmitglieder, fast zeitgleich, per Mail ab. Jaja immer diese plötzlichen Fieberschübe und Magenbeschwerden... Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht wirklich, aber ich war schon leicht verärgert über diese fehlende Teamfähigkeit. So etwas habe so was noch nie erlebt. Bei einigen Erasmusstudenten wäre ich in dieser Hinsicht nicht allzu verwundert gewesen, aber bei finnischen Studenten…Nun ja, so kam also noch spontan Präsentation 4 für diesen Tag dazu. Improvisation ist schließlich eh viel wichtiger als gründliche Vorbereitung :-D Am Ende lief auch alles ziemlich rund. Von der letzten Präsentation des Tages wurden wir zum Glück verschont, da hätten wahrscheinlich die besten Improvisationskünste nichts gebracht…aber dieses Losglück muss man auch mal haben ;-)

Montag habe ich dann auch erfahren, dass ich Donnertag zwei Klausuren haben werden, die sich zeitlich überschneiden. Natürlich wollte mir keiner der beiden Dozenten einen Ersatztermin anbieten, mit der Begründung dass das der jeweils andere auch machen könne…naja, ich hoffte somit früh genug mit der ersten Klausur fertig zu sein um noch zur zweiten gehen zu können.
Tja, aus diesem Plan wurde auch nichts, weil mein Lieblingsdozent eine sehr anspruchsvolle und zeitintensive Klausur stellte, mit der ich nach der bereitgestellten Bearbeitungszeit von vier Stunden immer noch nicht fertig war. Somit konnte ich die zweite Klausur nicht schreiben. Glücklicherweise antwortete meine Dozentin mir am Abend noch und bot mir letztendlich doch einen Ersatztermin für die Prüfung am darauffolgenden Freitagmorgen um 9:15 an. Gleichzeitig zur schriftlichen Klausur wollte sie dann auch gleich die mündliche Prüfung mit mir machen, die eigentlich erst für kommenden Montag angesetzt war und für die ich mich am Wochenende vorbereiten wollte. Naja, wie bereits gesagt, Spontaneität und Improvisation sind der Schlüssel zum Erfolg für ein erfolgreiches Studium in Finnland, also sagte ich zu :-P Letztendlich habe ich bestanden, was wohl das wichtigste ist.^^ Jetzt hab ich noch eine Klausur nächste Woche und dann bin ich mit den Klausuren durch.

Ansonsten stand die letzte Woche schon sehr im Zeichen des Abschieds und man merkt, dass unsere ERASMUS Reise jetzt langsam zu Ende geht. Auf meinem Flur wird es immer ruhiger und die ersten sind schon abgereist. Es gibt überall Abschiedsessen und Abschiedsparties und es wird sich zeigen, wenn man alles noch mal wiedersieht.

In der letzten Woche steht bei mir auch nicht mehr soviel an und planen sollte man ja besser eh nicht… ;-) Die letzten Geschenke müssen noch gekauft werden, die letzten Saunabesuche werden genossen, Freunde werden verabschiedet, Koffer müssen noch gepackt werden und noch ein kurzer Trip nach Stockholm steht an, wovon ich vielleicht noch berichten werde. ;-)

Bis dahin wünsche ich euch noch einen wunderschönen 3. Advent und

Hej då

Mittwoch, 12. Dezember 2012

"Läppisches" Lappland ;-)


Und jetzt ist die Reise nach Lappland auch wieder rum, aber es war richtig gut. Ich glaub ich hab mich auf keine Reise mehr im Vorfeld gefreut als auf diese. Seit ich den Trip gebucht hatte, fieberte ich eigentlich auf diese Reise hin und wurde nicht enttäuscht. Ich hoffe mein folgender Blogeintrag ist jetzt nicht ganz so uninteressant, weil die meisten ja bestimmt schon das Videotagebuch zu der Reise kennen ;-)
Die Reise startete Sonntagabend vom Busbahnhof in Turku. Wir führen die Nacht durch und kamen Montagmorgen in Lappland an, aber an Schlaf war leider kaum zu denke, weshalb ich morgens noch unter leichtem Schlafmangel litt.
Wir fuhren nicht direkt zu unserem Wohnort Saariselkä, sondern verbrachten den Tag in Rovaniemi, der Hauptstadt des finnischen Teils von Lapplands. 
Dort besuchten wir zuerst das Arktikum, ein Museum über das Leben und die Natur im finnischen Lappland. Es ist sehr groß und es gibt viel zu besichtigen und besonders viel zum selber ausprobieren. So kann man zum Beispiel die Entwicklung der Augenschutzblenden für Expeditionen am Nordpol selbst, an Hand von frei zugänglichen Modelle, ausprobieren oder mit Modellen die Sommer und Winterzeiten auf den beiden Erdhalbkugeln darstellen. War schon cool, aber ich glaub gerade für Kinder ist es noch interessanter. Toll war auch eine Liegefläche in einem abgedunkelten Raum, wo am Himmel Nordlichter zu sehen war. Weniger toll war dagegen der vorher so hochgelobte Film über die Natur und Nordlichter, welcher im Endeffekt nur eine Art Diashow war. Ganz nett, aber mehr auch nicht.

Als zweiter Stop des Tages ging es ins Dorf des einzigwahren Weihnachtsmannes! Dort ist alles so schön weihnachtlich geschmückt, es gibt überdimensionale Schneemänner und viele kleine Häuser mit Souvenirs und Essen und in einem Haus wohnt er schließlich. Viele fleißige Elfen liefen in dem Haus rum und über ein dunklen Weg, der eher an eine Geisterbahn erinnerte, gelangten wir auch in das Innere des Hauses und sahen die ganzen Menschenmassen…der ganze Raum war voll mit Menschen jedes Alters und Herkunft, die darauf warteten fünf Minuten mit Santa zu reden und ein Foto zu bekommen. Wir reihten uns also ein und warteten und warteten und warteten. Da Santa schon etwas älter ist, musste er natürlich auch öfters kleinere Pausen machen und so zog sich die Warterei immer weiter hin. Über eine Kamera konnte man sehen was gerade in Santas Zimmer passiert und wer gerade reingeht. Nach ca. 1,5 Stunden waren wir endlich an der Reihe. Der Weihnachtsmann begrüßte uns mit einem Handschlag und fragte uns erstmal wo wir her kamen, wie es uns ginge und wie lange wir in Lappland bleiben würden. War sehr nett und er kannte sogar Köln, naja ist ja auch nicht verwunderlich, dass er weiß, wo die besonders lieben Kinder wohnen :-D

  Im Anschluss machten wir noch ein paar Fotos mit Santa und dann war unsere Audienz auch schon wieder vorbei. Draußen erwartete und wieder ein lieber Elf, der uns die Fotos verkaufen wollte, aber ein Foto für 25 Euro war dann doch ein bisschen überteuert. Zumal von der erwarteten Bearbeitung auch nichts zu sehen war.^^ Da wir soviel Zeit mit dem Warten auf Santa verbracht hatten, blieb uns nur noch wenig Zeit das Dorf weiter zu erkunden. Durch das Weihnachtsmanndorf läuft genau die Polarkreislinie, die sowohl auf dem Boden eingezeichnet, als auch durch eine leuchtende blaue Lichterkette markiert ist. Danach wurden noch ein paar Karten gekauft und geschrieben und die Busfahrt ging weiter.
 Nach weiteren drei Stunden Busfahrt kamen wir endlich in Saariselkä an. Wir wohnten zu sechst in einer Ferienwohnung mit drei Schlafzimmern, Sauna, Spülmaschine und Kamin; sehr komfortabel, so ließ es sich aushalten.;-) Mehr haben wir am ersten Tag auch nicht gemacht, weil wir alle noch ziemlich ko von der fast schlaflosen Busfahrt waren.

Diestag morgen gings erstmal auf die Suche nach Wlan, um unser Blogbaby auf die Welt zu bringen. :-D Und in Anschluss auf die Suche nach kostenlosen Schlitten, die man sich im Dorf überall ausleihen kann, wenn sie denn zurückgegeben werden^^ Nachdem wir einen Schlitten gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg zur längsten Rodelbahn in Europa; 1,5 km lang und teilweise echt steil. Hat richtig Spaß gemacht, auch wenn die Zeit, die man hochgeht nicht im Verhältnis zu der Schlittenfahrzeit abwärts steht. :-D
Nachmittags stand dann ein weiterer Ausflugspunkt auf den Programm, wir besuchten eine Rentierfarm der Samen, der Ureinwohner Lapplands. Zuerst machten wir eine 10 minütige Schlittenfahrt. Wir saßen zu zweit in einem Schlittenwagen und davor war ein Rentier gespannt. Insgesamt waren ca. 6 Schlitten hintereinander gespannt und ein Same führte das erste Rentier. Es war wenig spektakulär, weil wir nicht selbst die Schlitten fahren durften. Auch war es schon stockdunkel, als wir die Schlittentour machten, so dass man die Landschaft auch nicht mehr sehen konnte. Lustig war, dass das Rentier, welches den Schlitten hinter uns zog immer überholen wollte und mit dem Kopf immer in unserem Wagen war und uns „Hallo“ sagte :-D Nach der Schlittenfahrt wurden wir in ein Wohnhaus eingeladen und bekamen Tee zu trinken und dürften uns Würstchen über dem Lagerfeuer “grillen“. Dabei erzählte uns die Hausherrin einiges Wissenswerte über Rentiere und über ihr Leben. Das war wiederum sehr interessant. Zum Abschluss sangen wir alle, in Gruppen, jeweils ein Weihnachtslied in unserer eigenen Sprache. Wir Deutschen sangen Alle Jahre wieder und auch unsere Gastgeberin sang ein traditionelles, läppisches äh lappisches Weihnachtslied. Nach einem Fanfoto gings dann auch wieder zurück zu unserer Wohnung.
Insgesamt wars schön Rentiere so nah zu sehen und etwas über die Kultur der Samen zu erfahren, aber die Schlittenfahrt an sich fand ich persönlich wenig spannend.


Da der Himmel sternenklar war, hofften wir an diesem Abend Nordlichter zu sehen. Mit Kissen, Schlitten und Punsch bewaffnet machten wir uns also am späten Abend auf den Weg. Am Rand des Dorfes gibt es einen Berg, von wo aus man eine super Übersicht über die gesamte Stadt hat und wo es dunkel genug ist um die Nordlichter zu sehen. Wir setzten uns also in unsere mit Kissen gepolsterten Schlitten und warteten…
 zuerst sah man nur ein dünnen Lichtstreifen über den angrenzenden Wäldern, der man stärker, mal schwächer zu sehen war. Nach einiger Zeit begann sich das Licht größer zu werden uns sich in weiß grünlichen Farbtönen zu bewegen. Es war richtig schön anzusehen und ich war froh, dass ich in der Hinsicht nicht umsonst nach Lappland gekommen bin.
Sie waren zwar nicht so groß und farbintensiv zu sehen, wie auf Postkarten oder ähnlichem, aber doch schön anzusehen. Nach einigen Minuten war das “Spektakel“ auch schon vorbei und wir gingen wieder nach Hause. Nach einer Runde Sauna zum Aufwärmen gings dann auch in die Heia ;-)

Mittwoch klingelte der Wecker mal wieder viel zu früh, aber es sollte sich lohnen. Wir fuhren mit dem Bus nach Norwegen und zum Arktischen Ozean. Zuerst hielten wir in Neiden, einem kleinen norwegischen Dorf für einen Fotostop. Waaas Fotostop O.o, mein Russlandtrauma kam wieder hervor, aber so schlimm wurde es nicht. Wir hielten, um uns den Wasserfall Skoltefossen anzusehen, der eine bekannte Attraktion ist.
Danach führen wir an wunderschönen verschneiten Fjorden vorbei, genossen die Landschaft und suchten die vorbeiziehenden Wälder nach Rentieren ab.
Nach einiger Zeit kamen wir in einem weiteren kleinen Dorf an, welches direkt am Arktischen Ozean liegt. Dort befand sich nah am Strand eine Umkleide und eine Sauna und nun wollten wir unser "Diplom zum Ishusbader" machen. Das bedeutete, schnell in den Bikini und ein paar Minuten in der Sauna aufwärmen und dann runter zum Strand laufen und rein ins Wasser springen. Boah war das kalt! Das Schlimme war gar nicht mal das Wasser, welches mit +3 Grad echt angenehm war, viel schlimmer war der Weg durch den Schnee von der Sauna bis zum Strand, bei dem die Füße eingefroren sind und vielleicht auch die Außentemperatur von über – 20 Grad. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, sogar soviel, dass wir noch ein zweites Mal reingegangen sind :-D Im Anschluss hatten wir noch etwas Zeit uns das Dorf anzusehen. Den Bildern nach zu urteilen könnte man denken es war 7 Uhr abends, allerdings war es gerade mal 14 Uhr. Jetzt weiß ich auch, warum wir so früh am Morgen losgefahren sind :-D Dann ging es auch schon wieder zurück nach Neiden, wo es eine wärmende Suppe oder für mich eher Brühe gab, weil ich zu spät war^^ War okay, wenigstens warm :-P Abends sind wir dann wieder in Saariselkä angekommen. Natürlich versuchten wir an diesem Abend auch unser Glück Nordlichter zu sehen, aber es war leider zu bewölkt :-C Aber es heißt ja sowieso, Nordlichter sieht man an jedem zweiten Tag ;-)

Donnerstag folgte mein absolutes Highlight, die Huskyfarm. Oh Gott, darauf freute ich mich schon seit der Buchung und immer als in an Lappland dachte, dachte ich gleichzeitig „und dann darfst ich ne Huskyschlittentour machen jej" :-D

Aber es war zudem auch Nikolaus und Unabhängigkeitstag in Finnland und ich hatte auf mysteriöse Weise sogar etwas in meinem Nikolausstiefel ;-)
 Wieder, mit dem Bus, fuhren wir zur nahegelegenen Farm. Kurzzeitig wurden wir von einem Rentierrudel aufgehalten, welches die Straße vor uns überqueren wollte. Ja die Nähe zu der Natur ist hier schon beeindruckend. Aber dann kamen wir schon bald an. Wir wurden von einem Guide begrüßt und in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine durfte zuerst Schlitten fahren und die andere bekam erstmal eine theoretische Einführung und durfte zu den Huskywelpen; dazu gehörte ich. Nach einer kurzweiligen Einführung, wie die sibirischen Huskies hier aufgezogen werden und wie mit den rund 200 Tiere gearbeitet wird gingen wir zu den Kleinen.
Sie waren so niedlich und verspielt, einfach goldig. Ich war sofort verliebt und hätte gerne einen mitgenommen, aber da hätten die wohl was gegen gehabt :-D Nachdem wir etwas mit den Welpen herumgetollt sind kam die andere Gruppe auch schon wieder von der Schlittentour zurück und wir tauschten. Wir lernten noch kurz, wie wir den Schlitten zu steuern haben und welche Handzeichen es zum Kommunizieren gibt; wie, eine geballte Faust für Stop oder kräftig Winken für HILFEEE^^ Und dann gings auch los, man fuhr zu zweit mit einem Schlitten und wechselte sich mit dem Fahren ab, jeder fuhr etwa 20 Minuten. Das Fahren ist gar nicht so schwer, man muss nur darauf achten, dass man sich schon mit in die Kurve lehnt und nicht von den Kufen rutscht. Richtig zu bremsen ist auch ganz wichtig, wenn man zu schnelle Tiere hat. Untere 5 Huskies haben scheinbar mehr Powerfrühstück bekommen als die Schlittenhunde vor uns, so dass wir permanent an deren Schlittenende klebten. Überholen war leider verboten und so stand ich eigentlich permanent auf der Bremse.
„Meine“ Hunde schauten mich schon ganz böse an, weil ich sie immer bremste, aber so Leid es mir tat, ich musste ja^^ Während der Schlittenführer im Wagen vor uns am Berg mit anschubsen musste, damit der Schlitten den Berg hochkam, hab ich einfach nur die Bremse losgelassen :-D War schon cool, nur leider viel zu schnell vorbei. Und nachdem ich mich von meinen WELTBESTEN, WELTSCHNELLSTEN und WELTSTÄRKSTEN Huskies verabschiedet habe ging es auch schon wieder zurück. Dies war auf jeden Fall eines meiner absoluten Highlights. Es hat super viel Spaß gemacht und sollte jeder, der mal nach Lappland kommt machen ;-)
Nachmittags gings wieder auf die Rodelpiste und diesmal sogar bis ganz nach oben :-D Wir hatten das ideale Timing, da gerade die Sonne unterging und somit die Stadt und die Wälder unter uns wunderschön in rotem Licht erstrahlten. Allgemein ist die Natur, die Wälder, Weiten und Schnee atemberaubend schön.
Uuuund jetzt ratet mal, was man abends in Lappland macht... Richtig nach Nordlichtern Ausschau halten, also machten wir wieder unseren üblichen Abendspaziergang den Berg hinauf. Diesmal war das Wetter besser als am Vorabend und man sag ein bisschen was von den Nordlichtern, aber es war nicht so schön, wie am Dienstag. Aber immerhin stimmt die Prognose ;-) So ging auch schon unser letzter Abend in Lappland um…

Freitagmorgen mussten wirbereits um 11:30 aus unserer Ferienwohnung auschecken und unsere Sachen in den Bus bringen. Da wir aber erst um 17 Uhr die Heimreise antraten, entschieden wir uns, noch mal unserem neuen Hobby Schlittenfahren nachzugehen^^ und noch nach Souvenirs zu schauen. Als Stärkung vor der langen Busfahrt aßen wir noch in einer kleinen Gaststätte Rentierfleisch. Muss man ja schließlich auch machen, wenn man in Lappland ist. Hier gibt es sogar Burger mit Rentierfleisch statt Rind :-D Mein Fazit, Fleisch war ganz okay, aber wirklich besonders lecker wars nicht. Ich weiß allerdings nicht, ob es an dem Fleisch selbst lag oder an der Zubereitung ;-)
Voll gegessen ging es dann in den Bus und zurück Richtung Turku, wo wir Samstagmorgen nach 15,5 Stunden Fahrzeit wieder ankamen. Ko, ging es erstmal Schlaf nachholen und Unikram nacharbeiten.

Alles in allem war der Trip wunderschön nur viel zu schnell vorbei. Die Natur ist atemberaubend, die Aktivitäten die wir unternommen haben, haben super viel Spaß gemacht und ich hab Nordlichter und Rentiere gesehen, wie ich es mir im Vorfeld erhofft hatte ;-) Insgesamt war Lappland auf jeden Fall ein Highlight meines Auslandsaufenthalts und vielleicht komm ich ja irgendwann noch mal hierhin.

Jetzt neigt sich mein Auslandssemester auch schon langsam dem Ende zu; nur noch knapp 1,5 Wochen bis ich meine Heimreise antrete. Wow. Die letzten Präsentationen werden gehalten und die letzten Klausuren geschrieben. Wie oft ich mich noch melden werde weiß ich nicht, hängt davon ab, was noch so spannendes passiert ;-)

Bis dahin

Hej då

Sonntag, 2. Dezember 2012

1. Advent



So heute gibt’s nur einen kleinen, aber feinen Bericht, da ich schon auf dem Sprung zu meiner letzten großen Reise hier in Finnland bin. Aber ich wollte euch ja nicht wieder eine Woche bloglos lassen :-D


In zwei Stunden geht’s nämlich schon nach Lappland, um Rentiere, den wahren Weihnachtsmann und hoffentlich auch Nordlichter zu sehen. Die Taschen sind auch schon gepackt. Dem Gepäck nach zu urteilen könnte ich wohl auch länger als eine Woche in Lappland bleiben…Aber irgendwie konnte ich einfach nichts zurücklassen :-D

Letzte Woche schneite es zum zweiten Mal in Turku, seit ich hier bin. Jetzt wo ich nicht aus Fahrrad fahren angewiesen bin finde ich den Schnee auch richtig toll; auch weil er hier nicht nach einem Tag direkt wieder schmilzt und alles matschig ist, sondern alles über Tage weiß bleibt. Der Aurajoki, der Fluss, der durch Turku fließt ist jetzt auch zugefroren. Also es ist hier schon ziemlich kalt.;-)

Gestern sind wir über den Weihnachtmarkt gegangen. In Turku findet dieser nur jedes Wochenende statt und es ist auch nicht sonderlich groß. Es gibt viele Handwerksstände und Stände, wo typisch finnische Spezialitäten angeboten werden, wie Rentierwurst oder Räucherfisch. Und auch der Weihnachtsmann mit seiner Frau, war auf dem Markt vertreten.
 
Nach dem Weihnachtsmarktspaziergang zog es uns in dem Dom zu Turku, wo von der deutschen Gemeinde Turku ein deutscher Weihnachtsliedernachmittag angeboten wurde. Zusammen mit dem deutsch-finnischen Chor aus Helsinki und einem Blechbläserquintett aus Dresden sangen wir „die schönsten deutschen Weihnachtslieder“. Ich fands richtig schön und irgendwie kam dadurch auch schon etwas Weihnachtsstimmung auf ;-) Die Kirche war auch richtig gut besucht.

Etwas später wurden die Lichter des riesigen Tannenbaums auf dem Domvorplatz zum ersten Mal angemacht. Dazu versammelten sich unzählige Leute auf dem Vorplatz um dieses Ereignis zu folgen. Wir haben nicht alleDarbietungen mitbekommen, aber es gab eine Feuershow und Gesang und pünktlich um 17:10 brannten die elektrischen Lichter am Baum und die Menschen applaudierten. Wir kamen genau pünktlich an, als die Lichter an gingen. Was ein Timing J
 
Im Anschluss wollte ich eigentlich wirklich lernen, aber stattdessen machten wir wiedermal Hamburger, gingen in die Sauna und kühlten und anschließend stilecht draußen im Schnee ab und spielten Skip-bo. Naja, war auf jeden Fall interessanter als lernen :-D

So nun muss ich aber wirklich los, ich wünsche euch noch einen wunderschönen ersten Advent und wir hören uns nach Lappland wieder ;-)

Hej då

Sonntag, 25. November 2012

Tallinn



So da war ich also auch in Estland. Ich will an dieser Stelle noch mal betonen, dass ich hier nicht nur reise, sondern auch unter der Woche wirklich hart studiere. Ein Erasmusjahr ist nämlich kein Ponyhof! Sop :-P

Im Vorfeld meines Auslandsaufenthalts hätte ich nicht gedacht, dass ich mal nach Estland reisen würde. Freitagmorgen gings dann, in aller Frühe, erstmal mit dem Bus von Turku aus nach Helsinki. Nachdem wir im Bahnhof gefrühstückt hatten und noch etwas durch die noch zue Innenstadt von Helsinki gelaufen sind, sollte auch bald schon unsere Fähre Richtung Tallinn in See stechen. Im Vorfeld hatten wir etwas Angst, dass die Fähre nicht fahren würde, da LindaLine am Vortag alle Überfahren gestrichen hatte, aber alles verlief reibungslos und nach 90 Minuten Fahrzeit legten wir am Hafen von Tallinn an.
Die ersten Eindrücke von Tallinn waren wenig ansprechend. Zerfallene Häuser, stillgelegte Fabriken, irgendwie so, wie man sich den Osten vorstellt. Aber je weiter wir uns von der Anlegestelle entfernten, desto näher kamen wir der Altstadt und dem schönen Teil der Stadt.
Unser erstes Ziel war die Touristeninformation, wo täglich um Punkt 12 eine kostenlose Führung durch die Stadt angeboten wird. Wir waren knapp 10 Touristen, größtenteils Studenten. Unser Guide war gut informiert und erzählte uns in der zweistündigen Führung vieles Wissenswertes über die Stadt und Ihre Geschichte.

Der erste Stopp führte uns zum Freiheitsplatz, der 2009 fertig gestellt wurde. Dort kann man unterirdisch einige Überreste der alten Stadtmauern sehen und das Unabhängigkeitsdenkmal. Es symbolisiert die Befreiung Estlands aus der Fremdherrschaft in den Kriegen zwischen 1918-1920.

Danach gings zum Kiek in die Kök. Na was meint ihr wohl was das heißt? Ja genau, guck in die Küche :-D Da Estland lange von Deutschen besetzt wurde, sind viele deutsche Wörter noch in der estnischen Sprache enthalten. Seiner Zeit was Kiek in die Kök der stärkste Kanonenturm des Batikums und gehörte zum Stadtmauer Tallinns. Seinen Name bekam der Turm, weil die Wachmänner durch den Schornstein direkt in die Küche gucken konnten und sahen, was es zu essen gab.
 
Wir wanderten entlang der Stadtmauern, die fast Weltkulturerbe geworden wären, und gelangten auf den Domberg. Dort liegt die Alexander Newski Kathedrale, die größte  russisch- orthodoxe Kathedrale in Tallinn, die an die ehemalige Zarenherrschaft erinnert. Drinnen waren wir auch, aber so opulent wie sie von außen ist, so klein wirkt sie von innen. :-D Allgemein ist heute der Großteil der Bevölkerung dort konfessionslos.

Vor der Kathedrale steht die wohl teuerste, öffentliche Toilette. Es war die erste Toilette in Estland mit elektrischer Spülung, die nach den ersten Tagen jedoch schon defekt war. Na dafür haben sich die 2,3 Millionen schwedischen Kronen auf jeden Fall gelohnt. ;-) Heute wird sie sehr gerne von Obdachlosen als Nachtquartier genutzt.

Im Anschluss wurden wir zu einer Aussichtplattform geführt, von wo man einen phantastischen Blick über die Altstadt bis in zum Hafen und die neueren Stadtteile hatte. Quasi über Vergangenheit und Zukunft :-P Da hätte sich die Sonne aber gern mal ein bissl zeigen können um das Bild perfekt zu machen :-D

Unsere Tour endet auf dem Rathausplatz. Mitten auf dem Markplatz befindet sich eine Markierung, von wo aus man alle 5 Kirchen Tallinns sehen kann. Die St. Olaikkirche war mit ehemals 159m das höchste Gebäude der Stadt und wurde dadurch zum Blitzableiter. 8 Mal schlug dort bisher der Blitz ein und zweimal brannte sie nieder. Nun ist sie nur noch 124m hoch. Damit man sie dennoch vom Rathausplatzsehen kann, wurde, in dem vorgebauten Haus eine Ausbuchtung ins Dach gemacht :-D Was die Leute sich nicht alles einfallen ;-) Gerade wurde auch der Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz aufgestellt und die ersten Hütten aufgebaut, aber für den Weihnachtsmarkt waren wir ne Woche zu früh dran. In Tallinn wurde übrigens der allererste Weihnachtstannenbaum auf einem öffentlichen Platz in Europa aufgestellt, allerdings nicht geschmückt, der stand in Riga ;-)

Markierung auf dem Rathausplatz
Die Stadtführung war echt super, weil man viele interessant Informationen und so einen Gesamtüberblick, über die Sehenswürdigkeiten der Stadt, bekommen hat, dazu noch für lau. Also absolut empfehlenswert.

Nach der gelungenen Stadtführung suchten wir erstmal unser Hotel auf. Ursprünglich wollten wir in einem Hostel übernachten, aber nachdem uns einige schlechte Bewertungen über fensterlose Zimmer, Pappewände und dreckige Bäder abgeschreckt hatten, entschieden wir uns doch ein Zimmer in Go Hotel Shnelli zu buchen. Das Zimmer war einfach, aber sauber und es gab super Betten :-D Ich find das schönste an den Reisen hier ist, dass ich immer mal wieder ne Nacht gut schlafen, und meinem Bett in Turku entfliehen kann^^ Frühstück war auch okay, wenn auch sehr herzhaft mit Schwarzbrot, sauren Gurken und Nudelsalat statt Nutella.

Unabängigkeitsdenkmal
Nach dem kurzen Zwischenstopp war Kaffeezeit und wir suchten ein schönes Cafe. Letztendlich waren wir im "Kohvik Must Puudel". Ein schön gemütlich,  urig eingerichtetes Cafe. Kuchen und Preise waren okay aber der Latte Macchiato war leider eher lauwarm. Dafür hatten sie kostenloses Wlan, was die Bewertung wieder steigert. Allgemein gibt es jedoch in Tallinn fast überall kostenfreies Wlan, so dass es eher verwunderlich ist, irgendwo kein Netz zu haben. Unsere Stadtführerin ging sogar soweit zu sagen, dass kostenloses Wlan, das erste Grundgesetz sein sollte und sie es nicht verstehen kann, weshalb dies in anderen europäischen Ländern nicht gibt.^^
Unterirdisch: Alte Stadtmauern
Nachdem wir uns gestärkt und aufgewärmt hatte, machten wir uns auf den Weg zu eines der Tallinnhighlights, nämlich zum Friseur. Da die Haare über die Monate immer länger werden und finnische Friseure teuer sind, hatten wir überlegt in Tallinn zu gehen. Ich war allerdings noch etwas unsicher, so dass ich erstmal meiner Mitreisenden den Vorzug ließ. Wir fanden den Friseur, welcher uns von unserer Stadtführerin empfohlen wurde auch relativ schnell. Die Kommunikation vor Ort gestaltete sich allerdings etwas schwierig, da die beiden russischen Friseure kein Wort Englisch verstanden, naja Zeichensprache tut es schließlich auch…Für mich stand danach fest, dass ich mir dort definitiv nicht die Haare schneiden lassen werde, aber die Abenteuerlust meiner Mitfahrerin schien geweckt. Leider war im Laden gerade einiges los, so dass wir in ner Stunde noch mal wiederkommen sollten. Spricht ja eigentlich für die Qualität!
Also machten wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch die etwas entlegeneren Ecken Tallinns. Abseits von der Altstadt ist es, wie schon am Hafen, etwas heruntergekommen. Wir haben die Zeit aber doch ganz gut genutzt und waren in einem Supermarkt. Erstaunlich war, dass in Flaschen in der Getränkeabteilung unterschiedliche viel Inhalt hatten, aber immer das selbe kosteten. Jaja wie ist das nochmal mit Qualitätskontrolle...
Aber zurück zum Spannenden: Der Friseur. Wir wurden etwas verwundert an geguckt, als wir den Laden wieder betraten. Damit hatte wohl keiner gerechnet.^^ Schnell noch eine Frisur aus der Modezeitung ausgewählt, um die Kommunikation zu vereinfachen und schon gings los. Die Friseurin konnte die Hand gar nicht von der Schere lassen und schnitt und schnitt und die Haare wurden kürzer und kürzer. Ich saß nur auf meinem Zuschauerplatz und dachte, oh mein Gott, langsam ist es doch kurz genug, aber es ging immer weiter... spätestens da habe ich meine Entscheidung, nur zu gucken und zu filmen, nicht bereut. Nach ner knappen Stunde fast kontinuierlichen Schneidens war das Endergebnis perfekt und Prinz(essin) Eisenherz wiedergeboren. Das „Opfer“ war danach auch etwas ernüchternd und zog sich erstmal die Kapuze über :-D Also, Friseurbesuche in Tallinn kann ich nicht empfehlen!!
Auf den Schock mussten wir erstmal was essen. Mit Karte und einigen eingezeichneten Restaurants bewaffnet sind wir zurück in die Stadt. Die Restaurantsuche gestaltete sich allerdings was schwierig, weil alle ausgesuchten Restaurants schon ausgebucht waren. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, haben wir dann doch noch einen freien Tisch im „Porgu“ gefunden. Das Lokal in einem Keller war super, Essen war lecker, Preis und Bedienung gut. Also sehr empfehlenswert. Nach einem kleinen Abendspaziergang sind wir alle totmüde ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen, nach dem, wie gesagt, sehr herzhaften Frühstück, lernten wir das „wahre“ Shopping Paradies Estlands kennen. Da der Markt am Vortrag schon geschlossen hatte, schlenderten wir Samstag über ihr. Dort gab es alles, von Second-hand Klamotten, über Gemüse und Fleisch bis hin zu Grabsteinen und alles spottbillig. Trotzdem fühlte ich mich etwas unwohl zwischen den teilweise zerfallenden Läden und Leute die einen immer ansprechen mussten. Fotografieren wurde uns dort verboten, weshalb wir irgendwann zum Filmen übergegangen sind. Sind ja auch zwei komplett verschiedene Sachen.
Apotheke und Ausbuchtung im Dach
Im Anschluss gings wieder ins Stadtzentrum und zum Rathausplatz. Dort  steht eine der ältesten Apotheken Europas, die heute noch in Betrieb ist. Angrenzend an die Apotheke befindet sich ein „kleines Museum“ mit alten Arbeitsutensilien und Arzneien. Einige Medikamente waren allerdings gewöhnungsbedürftig :-D


Weiter gings zur Domkirche. Dort haben wir uns ein Orgelkonzert angehört, welches sehr schön war. Der Dom ist ein weiteres Wahrzeichen Tallins und bekannt für seine zahlreichen Grabplatten. An den Wänden hängen 107 Wappen von deutschbaltischen Adelsfamilien Estlands. Allgemein wirkte sie aber ein bisschen düster.
Ansonsten wurde noch der Dänenpark, mit seinen 4 Denkmälern besichtigt. Wusstet ihr, dass die dänische Flagge in Tallinn entstanden ist?! Noch ein bissl Souvenirs und Schokolade eingekauft, und Pizza, im Restaurant Pizza Grande, gegessen. Super leckere Pizza, mit viiiiel Käse. Mmmmmh. Dort wollten wir eigentlich schon am Vorabend hin, aber sie hatten leider keinen Tisch mehr frei. Nun kann ich sagen, verständlich ;-)
Dann hieß es auch schon wieder, tschüss Tallinn und ab an Bord Richtung Helsinki. Dort angekommen hatten wir noch etwas Aufenthalt bis unser Zug abfuhr. Also gingen wir zum Sokos Hotel und fuhren bis ganz nach oben, um die Aussicht über Helsinki bei Nacht zu erleben und es war wunderschön die ganzen Lichter und beleuchteten Häuser zu sehen.♥
Nach einer entspannten Bus und Bahnfahrt kamen wir wieder totmüde in Turku an. 
 
Der Trip war super und Tallinn ist unglaublich schön, wenngleich ein Besuch im Frühling/Sommer wohl empfehlenswerter ist. Ich habe gelernt, dass Estland Skype entwickelt hat, gradlinig ein Gefühlszustand ist und man keine enge Bindung zu seinen Haaren aufbauen sollte ;-) UND es war einfach geil, geil, geil ;-)
Hej då

Sonntag, 11. November 2012

Helsinki Vol.2



Zwei Wochen nach meinem ersten Helsinkibesuch, besichtigte ich nun ein zweites Mal die finnische Hauptstadt. Zusammen mit ESN und 50 anderen Austauschstudenten ging es Freitagmorgens um 8 los.
Nach der zweistündigen Busfahrt, kamen wir an unserem ersten Tourstopp, der Fazer Schokoladenfabrik, an.
Fazer ist ein finnisches Familienunternehmen, welches seit 1891, neben Schokolade und Pralinen auch andere Süßigkeiten und Brot produziert. Vornehmlich produziert das Unternehmen für skandinavische und baltische Länder und ist daher in Deutschland eher unbekannt.
Als erstes wurden wir in ein Auditorium geführt und unser Guide erzählte uns einiges über die Geschichte des Unternehmens und sonstige allgemeine Fakten. Zum Beispiel, dass Fazer das einzige Unternehmen in Finnland ist, welches Schokolade aus echter Milch produziert. Dafür sind auch gleich 30.000 Kühe bei Fazer beschäftig. Oder, dass insgesamt 100kg Schokolade in dieser Fabrik produziert wird.
Der Sessel links ist übrigens über 1000 Euro wert und so bequem sind die gar nicht! :-D

Natürlich durfte auch das Angry Birds Merchandising nicht unerwähnt bleiben. Neben einem Angry Birds Lolli den es am Eingang zur Begrüßung gab, wurde uns auch ein Werbefilm zum neusten Angry Birds Sortiment gezeigt, welchen ich euch nicht vorenthalten möchte. :-D Ich finds so lustig ^^


Nach einem weiteren Film, in dem uns erklärt wurde, dass wir die richtige Produktion nicht sehen würde :-C, wurden wir durch eine Art kleines Museum geführt, an dessen Ende das Paradies warten sollte, man durfte nämlich soviel Schokolade essen wie man wollte! Dabei standen viele verschiedene Sorten zum Probieren bereit. Einziger Haken, zwischendurch darf nichts getrunken werden. Nach unzähligen Schokoladenriegeln und Bonbons hatte ich alle Sorten durchprobiert und hatte erstmal genug von Schokolade…man war das viel und süß, aber seeeehr lecker natürlich auch ;-) Nach dem Schokoladenessen bekam jeder noch zwei Xylimax , der hauseigenen Kaugummimarke, um sich die Zähne zu reinigen. Sehr fürsorglich ;-)
Zum Abschied hab jeder noch eine Überraschungstüte mit verschiedenen Fazerprodukten zum Probieren.

Dannach hatten wir erstmal ein bisschen Freizeit und wir sind in den Norden der Stadt gewandert, um uns das Olympiastadion und -park von Helsinki anzusehen, welche für die Olympischen Spiele 1952 errichtet wurde. Von dem Turm neben dem Olympiastadion hatte man eine super Aussicht über die gesamte Stadt.
Danach machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp am Sibelius- Denkmal, zu Ehren des finnischen Komponisten Jean Sibelius.

Im Anschluss stand der nächste ESN Programmpunkt auf dem Plan, die Berichtigung des finnischen Parlaments. Wusstet ihr, dass Finnland das erste europäische Land war, in welchem Frauen wählen konnten und sich zur Wahl aufstellen lassen durften? Heute arbeiten 200 Abgeordnete in dem Parlament, in welchem 1907 die erste Sitzung stattfand.
Nach der Sicherheitkontrolle besichtigten wir die repräsentative Räume des Parlaments, Wandelhalle und Plenarsaal und warfen einen Blick auf den Paternoster, welcher bis heute in Gebrauch ist. Leider durften wir ihn nicht ausprobieren.
Etwas verwunderlich waren die Post-its, welche an den Wänden des Gebäudes klebten. Na, ratet mal, wofür die da sind? ;-P

Nach der kurzweiligen Besichtigung hatten wir wieder etwas Freizeit. Diesmal sind wir in den Süden der Stadt gegangen und haben verschiedene Kathedralen, größtenteils von außen besichtigt, da sie schon geschlossen waren. :-C Aber eine war noch offen, nämlich die Felsenkirche oder Temppeliaukion kirkko und die war sooo schön :-D Sie war nicht prunkvoll und überladen, wie manch andere Kirchen, aber durch die Steinwände schuf sie eine warme, geborgene Atmosphäre, ich weiß nicht wie ich das beschrieben soll aber ich hätte dort noch stundenlang sitzen können ;-)

Sonst waren wir noch im Designerviertel, schließlich ist Helsinki World Design Capital 2012. Aber abgesehen von den Bushaltestellen und Mülleimern hat man wenig davon gesehen.

Als letztes haben wir uns noch die Finnische Nationbibliothek  angesehen, welche aus wunderschönen, alten Räumen besteht, bevor es mit dem Bus zurück nach Turku ging.

Helsinki war insgesamt wieder super und auch wenn ich schon das zweite Mal da war, wird es nie langweilig ;-) Auch die Organisation durch ESN war diesmal sehr gut, nachdem ich ja von der organisierten Russlandtrip nicht so begeistert war.
Etwas schade war, dass wir die Produktionsstätte in der Schokoladenfabrik nicht sehen konnten, aber das ist auch nur ein minimaler Wehmutstropfen. ;-)















Sonntag, 4. November 2012

Studieren und Essen aus aller Welt



Jaja schon wieder ist eine Woche rum und eigentlich ist gar nichts Spannendes passiert, aber bevor ich wieder gefragt werde warum ich nicht blogge und ob ich noch lebe, kommt hier ein kurzer Eintrag.
Die Woche bestand eigentlich zum größten Teil aus lernen und essen. Da ich diese Woche mein erstes „Final exam“ geschrieben habe, musste ich noch mal einen Lernendspurt einlegen. Final exam, Anfang November obwohl das Semester bis Mitte Dezember geht?! Ja, das geht, schließlich besteht hier ein Semester aus zwei Terms und einige Kurse gehen nicht über beide Terms.
Für die Klausur waren vier Zeitstunden angesetzt, nach 35 Minuten hatte ich alles doppelt gerechnet und habe abgegeben^^ Ich hoffe ich habe keine Seiten vergessen :-D Hierbei hatte ich definitiv nicht die Zeitprobleme, die ich bei Klausuren in Göttingen habe.

Nach dieser anstrengenden Klausur haben wir selbst Burger gemacht, darauf hatte ich schon Anfang der Woche Hunger und damit begann der erste Teil meiner kulinarischen Weltreise in Amerika. Und die Burger waren sooooo gut. Besser als Hesburger oder gar Mc´s. Gruß an meine Amerikaner an euch zwei musste ich denken und hab mich gefragt wie oft es bei euch wohl Burger gibt :-D

Am Samstag gings weiter nach Italien. Mit Pasta, zubereitet vom echten Italiener ;-) Yummi
Ein Teil des Buffets :-)


Und zum Abschluss gabs heute das Spanisch-Ungarische Mittagessen. Einige Spanier und eine Ungarin haben zum Lunch geladen und da sagt man ja nicht nein ;-) Es gab verschiedene Suppen, Nudeln-und Kartoffelgerichte, Schokokuchen, Milchreis und und und…aber das Highlight waren Croquetas. Sehen aus wie Kroketten und erinnern etwas an Backcambenbert nur die Füllung besteht aus einer Bechamelsoße. Die muss ich unbedingt nachkochen!! Leider waren sie heute viel zu schnell auf ;.C

Das ist wirklich das tolle an/am ERASMUS/Auslandssemester, man lernt so viele Leute aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen kennen und probiert Dinge die man vorher noch nie gekannt oder gesehen hat… ja es ist einfach toll :-D

Naja, nun wollen wir mal diesem Sinnlospost mal ein Ende bereiten. In den nächsten Wochen gibt’s wieder was mehr zu berichten, weil ich wieder mehr unterwegs sein werde, versprochen. ;-)

Sonntag, 28. Oktober 2012

Helsinki



Da ich  keine Lust habe meine Essays zu schreiben, blogge ich lieber über meinen Tagestrip nach Helsinki ;-)

Nach einer kurzen Nacht und dem ersten Schneefall in Turku seitdem ich hier bin, ging es Freitagmorgen um 10 mit dem Zug los, mit dem Ziel am Hauptbahnhof Helsinki anzukommen. Tja klappte nicht sofort.

Wir haben wenig auf die Lautsprecherdurchsagen gehört und uns einfach bereit zum aussteigen gemacht, als dies alle um uns herum getan haben. Schließlich dachten wir, dass die meisten auch nach Helsinki müssen. Wir also raus aus dem Zug und ins Bahnhofsgebäude.

Auf der Fahrt haben wir eine weitere Erasmusstudentin getroffen, die auch nach Helsinki wollte und dort auch schon war. Beim Aussteigen war sie ganz überrascht, dass der Bahnhof ganz anders aussah als sie ihn in Erinnerung hatte, aber auf den Gedanken, dass wir falsch sein könnten kamen wir nicht. So haben wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch unser persönliches Helsinki gemacht und uns versucht mit dem Stadtplan von Helsinki zu orientieren. Nur mit mäßigem Erfolg. Als wir dann auf den Standpunktplan schauten und sahen, dass dort als Stadtname Pasila statt Helsinki stand, hat es dann klick gemacht Wir waren also eine Station zu früh ausgestiegen :-D Nach einer Station mit der S-Bahn waren wir dann auch in Helsinki, wo der Name schon groß an Bahnhofsgebäude pragte. War auch alles ein bissl größer und passender für ne Hauptstadt:-D

Als erstes haben wir uns die Uspenski- Kathedrale angesehen, die größte orthodoxe Kathedrale in Westeuropa und ein Symbol der ehemaligen russischen Herrschaft über Finnland. Durch den braunen Backstein wirkt sie sehr schlicht, im Verhältnis zu den orthodoxen Kathedralen in St. Petersburg, aber mit gefällt es besser;-) Von innen war sie allerdings genauso prunkvoll ausgestattet, allerdings war ich überrascht, wie klein sie von innen wirkt^^

Als nächstes ging es zum Dom von Helsinki. Strahlendweiß, groß und mit massig Stufen die erstmal erklommen werden müssen. (Es wäre die ideale Trainingsort für Rocky :-D) Oben angekommen stellten wir fest, dass gerade eine Beerdigung im Dom stattfand, so dass wir nicht reingehen konnten. Aber von außen war er auch schön ;-)
Nachdem wir die zwei wichtigsten Kirchen abgeklappert hatten, waren wir mit einem Austauschstudenten, der in Helsinki studiert, verabredet, der uns eine Führung zur Suomenlinna gab. Die Finnen nennen sie Finnenburg und die Schweden -Schwedenburg :-D Sie ist eine Festung, die sich über mehrere Inseln, vor dem Hafen Helsinkis erstreckt. Sie wurde 1748 erbaut, aber nie wirklich als Verteidigungsmaßnahme genutzt. Seit 1991 ist sie auch Weltkulturerbe und wird auch „Gibraltar des Nordens genannt“. Die Insel ist riesig und mit weiten Grünflächen, einigen versteckten Gemäuern und Kanonen. Hier haben wir fast die meiste Zeit verbracht und sind entlang der Küste spaziert. Der Ausblick und die Natur waren wirklich einmalig schön. Irgendwann wurde es allerdings doch ziemlich kalt und wir sind mit der Fähre zurück aufs Festland gefahren.

Dort setzten wir uns in ein schönes Cafe, wo man unbedingt gewesen sein muss, wenn man in Helsinki ist, Cafe Fazer.  Im Nachhinein habe ich im Internet gelesen, dass man in Helsinki ins Fazer gehen muss, so wie man in Wien im Sacher ein Stück Sacher essen sollte ;-) Ich hab einen Cappuccino und ein Stück Gebäck gegessen. Die Preise sind für finnische Verhältnisse normal bis hoch. Leider vermittelt das Cafe eine Art Kantinenfeeling, da man sich zuerst ein Tablett nimmt, sich an der Theke Kuchen und Getränk auswählt und dann die Sachen selbst mit zum Platz nimmt. Bedienung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Ansonsten ist das Ambiente aber ganz schön und endlich mal wieder einen leckeren Cappuccino zu trinken wars das auch wert :-D Allerdings nicht weltbewegend, in dieser Hinsicht wirklich vergleichbar mit Wien, wo die Touristen ins Sacher strömen, aber der Kuchen auch nicht übermäßig leckerer im Vergleich zu anderen Konditoreien schmeckt :-D



Nach der Stärkung liefen wir noch etwas in der Stadt umher, sahen uns den Hafen an, die Eisbrecher und die besondere Brücke mit den Einschusslöchern aus dem Krieg (ich weiß leider nicht aus welchem…^^) Helsinki ist auch nicht so riesig und man kann alles gut zu Fuß besichtigen.




Nach dem Rundgang gingen wir zur Philharmonie von Helsinki, die gleichzeitig auch die Musikhochschule ist. Das Gebäude sieht von außen und innen echt cool und modern aus. Ich glaub ich sollte auch was künstlerisches studieren.^^ Da wir kurzfristig Freikarten für ein Konzert des Symphonieorchester bekommen hatten, hieß das Abendprogramm Eric Tanguy- Éclipse (1999), Charles-Camille Saint-Saëns- Violin Concerto No. 3 und Robert Schumann- Symphony No. 3 “Rhenish”. Die Sätze waren alle ziemlich unterschiedlich und interessant zu hören. Das Orchester war richtig gut und auch wenn die Musikstudenten einige unsaubere Passagen gehört haben, für meine Ohren war es perfekt :-D Kann leider in dieser Hinsicht nicht mit kompetentem Fachwissen glänzen. Aber gut wars ;-) Das Konzert war auch sehr gut besucht, nur klatschten die meisten in der ersten Hälfte an den falschen Stellen und in der zweiten Hälfte husteten die Besucher zwischen den Sätzen anstatt zu klatschen, was leicht nervig war. >.< Ich weiß nicht warum es bei Konzerten, im Theater oder sonst wo immer die obligatorischen Huster geben muss, egal welche Jahreszeit es ist… 

Nach einem Abschieddrink im Pub, gings um 23 Uhr mit den Zug zurück nach Turku. 
 

Auf der Fahrt haben wir uns die Zeit mit dem Kartenspiel Skip-Bo vertrieben. Die Rentnergruppe, die im Vierer neben uns saß hat immer verwundert rübergeschaut. Die waren wohl recht erstaunt junge Leute Karten spielen zu sehen, statt Iphone oder Gameboy :-D 

                                                                                                  
                                                            
Um 1 kamen wir wieder in Turku an. -12° und knapp 10cm Neuschnee, was ein Empfang :-D
Der Tag in Helsinki war richtig toll. Wir hatten wieder mal super Wetter, in der Hinsicht scheinen wir immer Glück zu haben und haben viel gesehen und erlebt. Helsinki ist einen tolle Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert ;-) Sicherlich gibt’s noch einiges mehr zu entdecken, wenn man länger da ist, aber für einen Tag wars ein tolles Programm.