Wow, jetzt bricht sie also an, meine letzte Woche in
Finnland. Nächsten Sonntag um diese Zeit bin ich, wenn es keine Schneestürme
gibt und die Welt am 21. nicht untergeht, schon auf dem Weg nach Kopenhagen und
von dort aus nach Hause. Wahnsinn, wie schnell diese vier Monate vergangen
sind.
Wenn ich eines während meiner Unizeit hier in Finnland
gelernt habe ist es spontan zu sein, denn nichts läuft so ab, wie im Vorfeld
geplant. Dies zeigte sich auch wieder in der letzten Uniwoche, die ganz im
Zeichen von Präsentationen, Klausuren und mündlichen Prüfungen stand.
Montag sollte ich theoretisch drei Präsentation halten, eine
Stunde vor der ersten Gruppenpräsentation, bei der ich nichts sagen sollte,
weil ich den Report mitgeschrieben habe, meldeten sich zwei Gruppenmitglieder,
fast zeitgleich, per Mail ab. Jaja immer diese plötzlichen Fieberschübe und Magenbeschwerden...
Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht wirklich, aber ich war schon
leicht verärgert über diese fehlende Teamfähigkeit. So etwas habe so was noch
nie erlebt. Bei einigen Erasmusstudenten wäre ich in dieser Hinsicht nicht
allzu verwundert gewesen, aber bei finnischen Studenten…Nun ja, so kam also
noch spontan Präsentation 4 für diesen Tag dazu. Improvisation ist schließlich
eh viel wichtiger als gründliche Vorbereitung :-D Am Ende lief auch alles
ziemlich rund. Von der letzten Präsentation des Tages wurden wir zum Glück
verschont, da hätten wahrscheinlich die besten Improvisationskünste nichts
gebracht…aber dieses Losglück muss man auch mal haben ;-)
Montag habe ich dann auch erfahren, dass ich Donnertag zwei
Klausuren haben werden, die sich zeitlich überschneiden. Natürlich wollte mir
keiner der beiden Dozenten einen Ersatztermin anbieten, mit der Begründung dass
das der jeweils andere auch machen könne…naja, ich hoffte somit früh genug mit
der ersten Klausur fertig zu sein um noch zur zweiten gehen zu können.
Tja, aus diesem Plan wurde auch nichts, weil mein
Lieblingsdozent eine sehr anspruchsvolle und zeitintensive Klausur stellte, mit
der ich nach der bereitgestellten Bearbeitungszeit von vier Stunden immer noch nicht
fertig war. Somit konnte ich die zweite Klausur nicht schreiben. Glücklicherweise
antwortete meine Dozentin mir am Abend noch und bot mir letztendlich doch einen
Ersatztermin für die Prüfung am darauffolgenden Freitagmorgen um 9:15 an. Gleichzeitig
zur schriftlichen Klausur wollte sie dann auch gleich die mündliche Prüfung mit
mir machen, die eigentlich erst für kommenden Montag angesetzt war und für die
ich mich am Wochenende vorbereiten wollte. Naja, wie bereits gesagt, Spontaneität
und Improvisation sind der Schlüssel zum Erfolg für ein erfolgreiches Studium
in Finnland, also sagte ich zu :-P Letztendlich habe ich bestanden, was wohl
das wichtigste ist.^^ Jetzt hab ich noch eine Klausur nächste Woche und dann
bin ich mit den Klausuren durch.
Ansonsten stand die letzte Woche schon sehr im Zeichen des
Abschieds und man merkt, dass unsere ERASMUS Reise jetzt langsam zu Ende geht. Auf
meinem Flur wird es immer ruhiger und die ersten sind schon abgereist. Es gibt
überall Abschiedsessen und Abschiedsparties und es wird sich zeigen, wenn man
alles noch mal wiedersieht.
In der letzten Woche steht bei mir auch nicht mehr soviel an
und planen sollte man ja besser eh nicht… ;-) Die letzten Geschenke müssen noch
gekauft werden, die letzten Saunabesuche werden genossen, Freunde werden verabschiedet,
Koffer müssen noch gepackt werden und noch ein kurzer Trip nach Stockholm steht
an, wovon ich vielleicht noch berichten werde. ;-)
Bis dahin wünsche ich euch noch einen wunderschönen 3. Advent
und
Und jetzt ist die Reise nach Lappland auch wieder rum, aber
es war richtig gut. Ich glaub ich hab mich auf keine Reise mehr im Vorfeld
gefreut als auf diese. Seit ich den Trip gebucht hatte, fieberte ich eigentlich
auf diese Reise hin und wurde nicht enttäuscht. Ich hoffe mein folgender
Blogeintrag ist jetzt nicht ganz so uninteressant, weil die meisten ja bestimmt schon
das Videotagebuch zu der Reise kennen ;-)
Die Reise startete Sonntagabend vom Busbahnhof in Turku. Wir
führen die Nacht durch und kamen Montagmorgen in Lappland an, aber an Schlaf
war leider kaum zu denke, weshalb ich morgens noch unter leichtem Schlafmangel
litt.
Wir fuhren nicht direkt zu unserem Wohnort Saariselkä, sondern verbrachten den Tag in Rovaniemi, der Hauptstadt des finnischen Teils von
Lapplands.
Dort besuchten wir zuerst das Arktikum, ein Museum über das Leben
und die Natur im finnischen Lappland. Es ist sehr groß und es gibt viel zu
besichtigen und besonders viel zum selber ausprobieren. So kann man zum
Beispiel die Entwicklung der Augenschutzblenden für Expeditionen am Nordpol
selbst, an Hand von frei zugänglichen Modelle, ausprobieren oder mit
Modellen die Sommer und Winterzeiten auf den beiden Erdhalbkugeln darstellen.
War schon cool, aber ich glaub gerade für Kinder ist es noch interessanter. Toll
war auch eine Liegefläche in einem abgedunkelten Raum, wo am Himmel Nordlichter
zu sehen war. Weniger toll war dagegen der vorher so hochgelobte Film über die Natur
und Nordlichter, welcher im Endeffekt nur eine Art Diashow war. Ganz nett, aber
mehr auch nicht.
Als zweiter Stop des Tages ging es ins Dorf des einzigwahren
Weihnachtsmannes! Dort ist alles so schön weihnachtlich geschmückt, es gibt
überdimensionale Schneemänner und viele kleine Häuser mit Souvenirs und Essen
und in einem Haus wohnt er schließlich. Viele fleißige Elfen liefen in dem Haus rum und
über ein dunklen Weg, der eher an eine Geisterbahn erinnerte, gelangten wir auch in
das Innere des Hauses und sahen die ganzen Menschenmassen…der ganze Raum war
voll mit Menschen jedes Alters und Herkunft, die darauf warteten fünf Minuten
mit Santa zu reden und ein Foto zu bekommen. Wir reihten uns also ein und
warteten und warteten und warteten. Da Santa schon etwas älter ist, musste er
natürlich auch öfters kleinere Pausen machen und so zog sich die Warterei immer
weiter hin. Über eine Kamera konnte man sehen was gerade in Santas Zimmer
passiert und wer gerade reingeht. Nach ca. 1,5 Stunden waren wir endlich an der
Reihe. Der Weihnachtsmann begrüßte uns mit einem Handschlag und fragte uns
erstmal wo wir her kamen, wie es uns ginge und wie lange wir in Lappland bleiben
würden. War sehr nett und er kannte sogar Köln, naja ist ja auch nicht
verwunderlich, dass er weiß, wo die besonders lieben Kinder wohnen :-D
Im
Anschluss machten wir noch ein paar Fotos mit Santa und dann war unsere Audienz
auch schon wieder vorbei. Draußen erwartete und wieder ein lieber Elf, der uns
die Fotos verkaufen wollte, aber ein Foto für 25 Euro war dann doch ein
bisschen überteuert. Zumal von der erwarteten Bearbeitung auch nichts zu sehen
war.^^ Da wir soviel Zeit mit dem Warten auf Santa verbracht hatten, blieb uns
nur noch wenig Zeit das Dorf weiter zu erkunden. Durch das Weihnachtsmanndorf
läuft genau die Polarkreislinie, die sowohl auf dem Boden eingezeichnet,
als auch durch eine leuchtende blaue Lichterkette markiert ist. Danach wurden
noch ein paar Karten gekauft und geschrieben und die Busfahrt ging weiter.
Nach weiteren drei Stunden Busfahrt kamen wir endlich in
Saariselkä an. Wir wohnten zu sechst in einer Ferienwohnung mit drei
Schlafzimmern, Sauna, Spülmaschine und Kamin; sehr komfortabel, so ließ es sich
aushalten.;-) Mehr haben wir am ersten Tag auch nicht gemacht, weil wir alle
noch ziemlich ko von der fast schlaflosen Busfahrt waren.
Diestag morgen gings erstmal auf die Suche nach Wlan, um
unser Blogbaby auf die Welt zu bringen. :-D Und in Anschluss auf die Suche nach kostenlosen
Schlitten, die man sich im Dorf überall ausleihen kann, wenn sie denn
zurückgegeben werden^^ Nachdem wir einen Schlitten gefunden hatten, machten wir
uns auf den Weg zur längsten Rodelbahn in Europa; 1,5 km lang und teilweise
echt steil. Hat richtig Spaß gemacht, auch wenn die Zeit, die man hochgeht
nicht im Verhältnis zu der Schlittenfahrzeit abwärts steht. :-D
Nachmittags stand dann ein weiterer Ausflugspunkt auf den
Programm, wir besuchten eine Rentierfarm der Samen, der Ureinwohner Lapplands.
Zuerst machten wir eine 10 minütige Schlittenfahrt. Wir saßen zu zweit in einem
Schlittenwagen und davor war ein Rentier gespannt. Insgesamt waren ca. 6
Schlitten hintereinander gespannt und ein Same führte das erste Rentier. Es war
wenig spektakulär, weil wir nicht selbst die Schlitten fahren durften. Auch war
es schon stockdunkel, als wir die Schlittentour machten, so dass man die
Landschaft auch nicht mehr sehen konnte. Lustig war, dass das Rentier, welches
den Schlitten hinter uns zog immer überholen wollte und mit dem Kopf immer in
unserem Wagen war und uns „Hallo“ sagte :-D Nach der Schlittenfahrt wurden wir
in ein Wohnhaus eingeladen und bekamen Tee zu trinken und dürften uns
Würstchen über dem Lagerfeuer “grillen“. Dabei erzählte uns die Hausherrin
einiges Wissenswerte über Rentiere und über ihr Leben. Das war wiederum sehr
interessant. Zum Abschluss sangen wir alle, in Gruppen, jeweils ein
Weihnachtslied in unserer eigenen Sprache. Wir Deutschen sangen Alle Jahre wieder und
auch unsere Gastgeberin sang ein traditionelles, läppisches äh lappisches Weihnachtslied.
Nach einem Fanfoto gings dann auch wieder zurück zu unserer Wohnung.
Insgesamt wars schön Rentiere so nah zu sehen und etwas über
die Kultur der Samen zu erfahren, aber die Schlittenfahrt an sich fand ich
persönlich wenig spannend.
Da der Himmel sternenklar war, hofften wir an diesem Abend
Nordlichter zu sehen. Mit Kissen, Schlitten und Punsch bewaffnet machten wir
uns also am späten Abend auf den Weg. Am Rand des Dorfes gibt es einen Berg,
von wo aus man eine super Übersicht über die gesamte Stadt hat und wo es dunkel
genug ist um die Nordlichter zu sehen. Wir setzten uns also in unsere mit
Kissen gepolsterten Schlitten und warteten…
zuerst sah man nur ein dünnen
Lichtstreifen über den angrenzenden Wäldern, der man stärker, mal schwächer zu
sehen war. Nach einiger Zeit begann sich das Licht größer zu werden uns sich in
weiß grünlichen Farbtönen zu bewegen. Es war richtig schön anzusehen und ich
war froh, dass ich in der Hinsicht nicht umsonst nach Lappland gekommen bin.
Sie waren zwar nicht so groß und farbintensiv zu sehen, wie auf Postkarten oder
ähnlichem, aber doch schön anzusehen. Nach einigen Minuten war das “Spektakel“
auch schon vorbei und wir gingen wieder nach Hause. Nach einer Runde Sauna zum Aufwärmen gings dann auch in die Heia ;-)
Mittwoch klingelte der Wecker mal wieder viel zu früh, aber
es sollte sich lohnen. Wir fuhren mit dem Bus nach Norwegen und zum Arktischen
Ozean. Zuerst hielten wir in Neiden, einem kleinen norwegischen Dorf für einen
Fotostop. Waaas Fotostop O.o, mein Russlandtrauma kam wieder hervor, aber so schlimm
wurde es nicht. Wir hielten, um uns den Wasserfall Skoltefossen anzusehen, der
eine bekannte Attraktion ist.
Danach führen wir an wunderschönen verschneiten Fjorden
vorbei, genossen die Landschaft und suchten die vorbeiziehenden Wälder nach
Rentieren ab.
Nach einiger Zeit kamen wir in einem weiteren kleinen Dorf
an, welches direkt am Arktischen Ozean liegt. Dort befand sich nah am
Strand eine
Umkleide und eine Sauna und nun wollten wir unser "Diplom zum
Ishusbader" machen.
Das bedeutete, schnell in den Bikini und ein paar Minuten in der Sauna
aufwärmen und dann runter zum Strand laufen und rein ins Wasser
springen. Boah
war das kalt! Das Schlimme war gar nicht mal das Wasser, welches mit +3
Grad
echt angenehm war, viel schlimmer war der Weg durch den Schnee von der
Sauna
bis zum Strand, bei dem die Füße eingefroren sind und vielleicht auch
die Außentemperatur von über – 20 Grad. Aber Spaß hat es trotzdem
gemacht, sogar soviel, dass wir noch
ein zweites Mal reingegangen sind :-D Im Anschluss hatten wir noch etwas
Zeit
uns das Dorf anzusehen. Den Bildern nach zu urteilen könnte man denken
es war 7
Uhr abends, allerdings war es gerade mal 14 Uhr. Jetzt weiß ich auch,
warum wir
so früh am Morgen losgefahren sind :-D Dann ging es auch schon wieder
zurück
nach Neiden, wo es eine wärmende Suppe oder für mich eher Brühe gab,
weil ich zu
spät war^^ War okay, wenigstens warm :-P Abends sind wir dann wieder in
Saariselkä angekommen. Natürlich versuchten wir an diesem Abend auch
unser
Glück Nordlichter zu sehen, aber es war leider zu bewölkt :-C Aber es
heißt ja
sowieso, Nordlichter sieht man an jedem zweiten Tag ;-)
Donnerstag folgte mein absolutes Highlight, die Huskyfarm.
Oh Gott, darauf freute ich mich schon seit der Buchung und immer als in an
Lappland dachte, dachte ich gleichzeitig „und dann darfst ich ne
Huskyschlittentour machen jej" :-D
Aber es war zudem auch Nikolaus und Unabhängigkeitstag in Finnland
und ich hatte auf mysteriöse Weise sogar etwas in meinem Nikolausstiefel ;-)
Wieder, mit dem Bus, fuhren wir zur nahegelegenen Farm. Kurzzeitig
wurden wir von einem Rentierrudel aufgehalten, welches die Straße
vor uns überqueren wollte. Ja die Nähe zu der Natur ist hier schon
beeindruckend. Aber dann kamen wir schon bald an. Wir wurden von einem
Guide
begrüßt und in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine durfte zuerst Schlitten
fahren
und die andere bekam erstmal eine theoretische Einführung und durfte zu
den
Huskywelpen; dazu gehörte ich. Nach einer kurzweiligen Einführung, wie
die
sibirischen Huskies hier aufgezogen werden und wie mit den rund 200
Tiere gearbeitet wird gingen wir zu
den Kleinen.
Sie waren so niedlich und verspielt, einfach goldig. Ich war
sofort verliebt und hätte gerne einen mitgenommen, aber da hätten die wohl was
gegen gehabt :-D Nachdem wir etwas mit den Welpen herumgetollt sind kam die
andere Gruppe auch schon wieder von der Schlittentour zurück und wir tauschten.
Wir lernten noch kurz, wie wir den Schlitten zu steuern haben und welche
Handzeichen es zum Kommunizieren gibt; wie, eine geballte Faust für Stop oder kräftig
Winken für HILFEEE^^ Und dann gings auch los, man fuhr zu zweit mit einem
Schlitten und wechselte sich mit dem Fahren ab, jeder fuhr etwa 20 Minuten. Das
Fahren ist gar nicht so schwer, man muss nur darauf achten, dass man sich schon
mit in die Kurve lehnt und nicht von den Kufen rutscht. Richtig zu bremsen ist
auch ganz wichtig, wenn man zu schnelle Tiere hat. Untere 5 Huskies haben
scheinbar mehr Powerfrühstück bekommen als die Schlittenhunde vor uns, so dass
wir permanent an deren Schlittenende klebten. Überholen war leider verboten und
so stand ich eigentlich permanent auf der Bremse.
„Meine“ Hunde schauten mich
schon ganz böse an, weil ich sie immer bremste, aber so Leid es mir tat, ich
musste ja^^ Während der Schlittenführer im Wagen vor uns am Berg mit
anschubsen musste, damit der Schlitten den Berg hochkam, hab ich einfach nur
die Bremse losgelassen :-D War schon cool, nur leider viel zu schnell vorbei.
Und nachdem ich mich von meinen WELTBESTEN, WELTSCHNELLSTEN und WELTSTÄRKSTEN
Huskies verabschiedet habe ging es auch schon wieder zurück. Dies war auf jeden
Fall eines meiner absoluten Highlights. Es hat super viel Spaß gemacht und
sollte jeder, der mal nach Lappland kommt machen ;-)
Nachmittags gings wieder auf die Rodelpiste und diesmal
sogar bis ganz nach oben :-D Wir hatten das ideale Timing, da gerade die Sonne
unterging und somit die Stadt und die Wälder unter uns wunderschön in rotem Licht
erstrahlten. Allgemein ist die Natur, die Wälder, Weiten und Schnee atemberaubend
schön.
Uuuund jetzt ratet mal, was man abends in Lappland macht... Richtig nach Nordlichtern Ausschau halten, also machten wir wieder unseren
üblichen Abendspaziergang den Berg hinauf. Diesmal war das Wetter besser als am
Vorabend und man sag ein bisschen was von den Nordlichtern, aber es war nicht
so schön, wie am Dienstag. Aber immerhin stimmt die Prognose ;-) So ging auch
schon unser letzter Abend in Lappland um…
Freitagmorgen mussten wirbereits um 11:30 aus unserer Ferienwohnung
auschecken und unsere Sachen in den Bus bringen. Da wir aber erst um 17 Uhr die
Heimreise antraten, entschieden wir uns, noch mal unserem neuen Hobby
Schlittenfahren nachzugehen^^ und noch nach Souvenirs zu schauen. Als Stärkung
vor der langen Busfahrt aßen wir noch in einer kleinen Gaststätte
Rentierfleisch. Muss man ja schließlich auch machen, wenn man in Lappland
ist. Hier gibt es sogar Burger mit Rentierfleisch statt Rind :-D Mein Fazit,
Fleisch war ganz okay, aber wirklich besonders lecker wars nicht. Ich weiß
allerdings nicht, ob es an dem Fleisch selbst lag oder an der Zubereitung ;-)
Voll gegessen ging es dann in den Bus und zurück Richtung
Turku, wo wir Samstagmorgen nach 15,5 Stunden Fahrzeit wieder ankamen. Ko,
ging es erstmal Schlaf nachholen und Unikram nacharbeiten.
Alles in allem war der Trip wunderschön nur viel zu schnell
vorbei. Die Natur ist atemberaubend, die Aktivitäten die wir unternommen haben,
haben super viel Spaß gemacht und ich hab Nordlichter und Rentiere gesehen, wie
ich es mir im Vorfeld erhofft hatte ;-) Insgesamt war Lappland auf jeden Fall
ein Highlight meines Auslandsaufenthalts und vielleicht komm ich ja irgendwann noch mal
hierhin.
Jetzt neigt sich mein Auslandssemester auch schon langsam
dem Ende zu; nur noch knapp 1,5 Wochen bis ich meine Heimreise antrete. Wow. Die
letzten Präsentationen werden gehalten und die letzten Klausuren geschrieben.
Wie oft ich mich noch melden werde weiß ich nicht, hängt davon ab, was noch so
spannendes passiert ;-)
So heute gibt’s nur einen kleinen, aber feinen Bericht, da
ich schon auf dem Sprung zu meiner letzten großen Reise hier in Finnland bin.
Aber ich wollte euch ja nicht wieder eine Woche bloglos lassen :-D
In zwei Stunden geht’s nämlich schon nach Lappland, um
Rentiere, den wahren Weihnachtsmann und hoffentlich auch Nordlichter zu sehen.
Die Taschen sind auch schon gepackt. Dem Gepäck nach zu urteilen könnte ich
wohl auch länger als eine Woche in Lappland bleiben…Aber irgendwie konnte ich
einfach nichts zurücklassen :-D
Letzte Woche schneite es zum zweiten Mal in Turku, seit ich
hier bin. Jetzt wo ich nicht aus Fahrrad fahren angewiesen bin finde ich den Schnee
auch richtig toll; auch weil er hier nicht nach einem Tag direkt wieder
schmilzt und alles matschig ist, sondern alles über Tage weiß bleibt. Der
Aurajoki, der Fluss, der durch Turku fließt ist jetzt auch zugefroren. Also es
ist hier schon ziemlich kalt.;-)
Gestern sind wir über den Weihnachtmarkt gegangen. In Turku
findet dieser nur jedes Wochenende statt und es ist auch nicht sonderlich groß.
Es gibt viele Handwerksstände und Stände, wo typisch finnische Spezialitäten
angeboten werden, wie Rentierwurst oder Räucherfisch. Und auch der
Weihnachtsmann mit seiner Frau, war auf dem Markt vertreten.
Nach dem Weihnachtsmarktspaziergang zog es uns in dem Dom zu
Turku, wo von der deutschen Gemeinde Turku ein deutscher
Weihnachtsliedernachmittag angeboten wurde. Zusammen mit dem deutsch-finnischen
Chor aus Helsinki und einem Blechbläserquintett aus Dresden sangen wir „die schönsten
deutschen Weihnachtslieder“. Ich fands richtig schön und irgendwie kam dadurch
auch schon etwas Weihnachtsstimmung auf ;-) Die Kirche war auch richtig gut
besucht.
Etwas später wurden die Lichter des riesigen Tannenbaums auf
dem Domvorplatz zum ersten Mal angemacht. Dazu versammelten sich unzählige Leute
auf dem Vorplatz um dieses Ereignis zu folgen. Wir haben nicht alleDarbietungen
mitbekommen, aber es gab eine Feuershow und Gesang und pünktlich um 17:10
brannten die elektrischen Lichter am Baum und die Menschen applaudierten. Wir
kamen genau pünktlich an, als die Lichter an gingen. Was ein Timing J
Im Anschluss wollte ich eigentlich wirklich lernen, aber stattdessen
machten wir wiedermal Hamburger, gingen in die Sauna und kühlten und
anschließend stilecht draußen im Schnee ab und spielten Skip-bo. Naja, war auf
jeden Fall interessanter als lernen :-D
So nun muss ich aber wirklich los, ich wünsche euch noch
einen wunderschönen ersten Advent und wir hören uns nach Lappland wieder ;-)
So da war ich also auch in Estland. Ich will an dieser
Stelle noch mal betonen, dass ich hier nicht nur reise, sondern auch unter der
Woche wirklich hart studiere. Ein Erasmusjahr ist nämlich kein Ponyhof! Sop :-P
Im Vorfeld meines Auslandsaufenthalts hätte ich nicht
gedacht, dass ich mal nach Estland reisen würde. Freitagmorgen gings dann,
in aller Frühe, erstmal mit dem Bus von Turku aus nach Helsinki. Nachdem wir im Bahnhof
gefrühstückt hatten und noch etwas durch die noch zue Innenstadt von Helsinki
gelaufen sind, sollte auch bald schon unsere Fähre Richtung Tallinn in See
stechen. Im Vorfeld hatten wir etwas Angst, dass die Fähre nicht fahren würde,
da LindaLine am Vortag alle Überfahren gestrichen hatte, aber alles verlief
reibungslos und nach 90 Minuten Fahrzeit legten wir am Hafen von Tallinn an.
Die ersten Eindrücke von Tallinn waren wenig ansprechend. Zerfallene Häuser, stillgelegte Fabriken, irgendwie so, wie man sich den Osten
vorstellt. Aber je weiter wir uns von der Anlegestelle entfernten, desto näher
kamen wir der Altstadt und dem schönen Teil der Stadt.
Unser erstes Ziel war die Touristeninformation, wo täglich
um Punkt 12 eine kostenlose Führung durch die Stadt angeboten wird. Wir waren
knapp 10 Touristen, größtenteils Studenten. Unser Guide war gut informiert und
erzählte uns in der zweistündigen Führung vieles Wissenswertes über die Stadt
und Ihre Geschichte.
Der erste Stopp führte uns zum Freiheitsplatz, der 2009
fertig gestellt wurde. Dort kann man unterirdisch einige Überreste der alten
Stadtmauern sehen und das Unabhängigkeitsdenkmal. Es symbolisiert die Befreiung
Estlands aus der Fremdherrschaft in den Kriegen zwischen 1918-1920.
Danach gings zum Kiek in die Kök. Na was meint ihr wohl was
das heißt? Ja genau, guck in die Küche :-D Da Estland lange von Deutschen besetzt
wurde, sind viele deutsche Wörter noch in der estnischen Sprache enthalten. Seiner
Zeit was Kiek in die Kök der stärkste Kanonenturm des Batikums und gehörte zum
Stadtmauer Tallinns. Seinen Name bekam der Turm, weil die Wachmänner durch den
Schornstein direkt in die Küche gucken konnten und sahen, was es zu essen gab.
Wir wanderten entlang der Stadtmauern, die fast
Weltkulturerbe geworden wären, und gelangten auf den Domberg. Dort liegt die
Alexander Newski Kathedrale, die größte
russisch- orthodoxe Kathedrale in Tallinn, die an die ehemalige
Zarenherrschaft erinnert. Drinnen waren wir auch, aber so opulent wie sie von
außen ist, so klein wirkt sie von innen. :-D Allgemein ist heute der Großteil der
Bevölkerung dort konfessionslos.
Vor der Kathedrale steht die wohl teuerste, öffentliche
Toilette. Es war die erste Toilette in Estland mit elektrischer Spülung, die
nach den ersten Tagen jedoch schon defekt war. Na dafür haben sich die 2,3 Millionen schwedischen
Kronen auf jeden Fall gelohnt. ;-) Heute wird sie sehr gerne von Obdachlosen
als Nachtquartier genutzt.
Im Anschluss wurden wir zu einer Aussichtplattform geführt,
von wo man einen phantastischen Blick über die Altstadt bis in zum Hafen und
die neueren Stadtteile hatte. Quasi über Vergangenheit und Zukunft :-P Da hätte sich die Sonne aber gern mal ein bissl
zeigen können um das Bild perfekt zu machen :-D
Unsere Tour endet auf dem Rathausplatz. Mitten auf dem
Markplatz befindet sich eine Markierung, von wo aus man alle 5 Kirchen Tallinns sehen kann. Die St. Olaikkirche war mit ehemals 159m das höchste Gebäude der
Stadt und wurde dadurch zum Blitzableiter. 8 Mal schlug dort bisher der Blitz
ein und zweimal brannte sie nieder. Nun ist sie nur noch 124m hoch. Damit man
sie dennoch vom Rathausplatzsehen kann, wurde, in dem vorgebauten Haus eine
Ausbuchtung ins Dach gemacht :-D Was die Leute sich nicht alles einfallen ;-)
Gerade wurde auch der Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz aufgestellt und die
ersten Hütten aufgebaut, aber für den Weihnachtsmarkt waren wir ne Woche zu
früh dran. In Tallinn wurde übrigens der allererste Weihnachtstannenbaum auf
einem öffentlichen Platz in Europa aufgestellt, allerdings nicht geschmückt,
der stand in Riga ;-)
Markierung auf dem Rathausplatz
Die Stadtführung war echt super, weil man viele interessant
Informationen und so einen Gesamtüberblick, über die
Sehenswürdigkeiten der Stadt, bekommen hat, dazu noch für lau. Also absolut
empfehlenswert.
Nach der gelungenen Stadtführung suchten wir erstmal unser
Hotel auf. Ursprünglich wollten wir in einem Hostel übernachten, aber nachdem
uns einige schlechte Bewertungen über fensterlose Zimmer, Pappewände und
dreckige Bäder abgeschreckt hatten, entschieden wir uns doch ein Zimmer in Go
Hotel Shnelli zu buchen. Das Zimmer war einfach, aber sauber und es gab super
Betten :-D Ich find das schönste an den Reisen hier ist, dass ich immer mal
wieder ne Nacht gut schlafen, und meinem Bett in Turku entfliehen kann^^
Frühstück war auch okay, wenn auch sehr herzhaft mit Schwarzbrot, sauren Gurken
und Nudelsalat statt Nutella.
Unabängigkeitsdenkmal
Nach
dem kurzen Zwischenstopp war Kaffeezeit und wir suchten ein schönes Cafe.
Letztendlich waren wir im "Kohvik Must Puudel". Ein schön gemütlich, urig eingerichtetes Cafe. Kuchen und Preise
waren okay aber der Latte Macchiato war leider eher lauwarm. Dafür hatten
sie kostenloses Wlan, was die Bewertung wieder steigert. Allgemein gibt es jedoch in
Tallinn fast überall kostenfreies Wlan, so dass es eher verwunderlich ist,
irgendwo kein Netz zu haben. Unsere Stadtführerin ging sogar soweit zu sagen,
dass kostenloses Wlan, das erste Grundgesetz sein sollte und sie es nicht
verstehen kann, weshalb dies in anderen europäischen Ländern nicht gibt.^^
Unterirdisch: Alte Stadtmauern
Nachdem
wir uns gestärkt und aufgewärmt hatte, machten wir uns auf den Weg zu eines der
Tallinnhighlights, nämlich zum Friseur. Da die Haare über die Monate immer
länger werden und finnische Friseure teuer sind, hatten wir überlegt in Tallinn
zu gehen. Ich war allerdings noch etwas unsicher, so dass ich erstmal meiner
Mitreisenden den Vorzug ließ. Wir fanden den Friseur, welcher uns von unserer
Stadtführerin empfohlen wurde auch relativ schnell. Die Kommunikation vor Ort
gestaltete sich allerdings etwas schwierig, da die beiden russischen Friseure
kein Wort Englisch verstanden, naja Zeichensprache tut es schließlich auch…Für
mich stand danach fest, dass ich mir dort definitiv nicht die Haare schneiden lassen
werde, aber die Abenteuerlust meiner Mitfahrerin schien geweckt. Leider war im
Laden gerade einiges los, so dass wir in ner Stunde noch mal wiederkommen
sollten. Spricht ja eigentlich für die Qualität! Also
machten wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch die etwas entlegeneren
Ecken Tallinns. Abseits von der Altstadt ist es, wie schon am Hafen, etwas
heruntergekommen. Wir haben die Zeit aber doch ganz gut genutzt und waren in
einem Supermarkt. Erstaunlich war, dass in Flaschen in der Getränkeabteilung unterschiedliche
viel Inhalt hatten, aber immer das selbe kosteten. Jaja wie ist das nochmal mit Qualitätskontrolle... Aber
zurück zum Spannenden: Der Friseur. Wir wurden etwas verwundert an geguckt, als
wir den Laden wieder betraten. Damit hatte wohl keiner gerechnet.^^ Schnell noch
eine Frisur aus der Modezeitung ausgewählt, um die Kommunikation zu
vereinfachen und schon gings los. Die Friseurin konnte die Hand gar nicht von
der Schere lassen und schnitt und schnitt und die Haare wurden kürzer und
kürzer. Ich saß nur auf meinem Zuschauerplatz und dachte, oh mein Gott, langsam ist es
doch kurz genug, aber es ging immer weiter... spätestens da habe ich meine Entscheidung, nur zu
gucken und zu filmen, nicht bereut. Nach ner knappen Stunde fast
kontinuierlichen Schneidens war das Endergebnis perfekt und Prinz(essin)
Eisenherz wiedergeboren. Das „Opfer“ war danach auch etwas ernüchternd und zog
sich erstmal die Kapuze über :-D Also, Friseurbesuche in Tallinn kann ich nicht
empfehlen!! Auf
den Schock mussten wir erstmal was essen. Mit Karte und einigen eingezeichneten
Restaurants bewaffnet sind wir zurück in die Stadt. Die Restaurantsuche
gestaltete sich allerdings was schwierig, weil alle ausgesuchten Restaurants
schon ausgebucht waren. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, haben wir dann doch
noch einen freien Tisch im „Porgu“ gefunden. Das Lokal in einem Keller war super,
Essen war lecker, Preis und Bedienung gut. Also sehr empfehlenswert. Nach einem
kleinen Abendspaziergang sind wir alle totmüde ins Bett gefallen. Am
nächsten Morgen, nach dem, wie gesagt, sehr herzhaften Frühstück, lernten wir
das „wahre“ Shopping Paradies Estlands kennen. Da der Markt am Vortrag schon
geschlossen hatte, schlenderten wir Samstag über ihr. Dort gab es alles,
von Second-hand Klamotten, über Gemüse und Fleisch bis hin zu Grabsteinen und
alles spottbillig. Trotzdem fühlte ich mich etwas unwohl zwischen den teilweise
zerfallenden Läden und Leute die einen immer ansprechen mussten. Fotografieren
wurde uns dort verboten, weshalb wir irgendwann zum Filmen übergegangen sind.
Sind ja auch zwei komplett verschiedene Sachen.
Apotheke und Ausbuchtung im Dach
Im
Anschluss gings wieder ins Stadtzentrum und zum Rathausplatz. Dort steht eine der ältesten Apotheken Europas,
die heute noch in Betrieb ist. Angrenzend an die Apotheke befindet sich ein
„kleines Museum“ mit alten Arbeitsutensilien und Arzneien. Einige Medikamente
waren allerdings gewöhnungsbedürftig :-D
Weiter
gings zur Domkirche. Dort haben wir uns ein Orgelkonzert angehört, welches sehr
schön war. Der Dom ist ein weiteres Wahrzeichen Tallins und bekannt für seine
zahlreichen Grabplatten. An den Wänden hängen 107 Wappen von deutschbaltischen
Adelsfamilien Estlands. Allgemein wirkte sie aber ein bisschen düster. Ansonsten
wurde noch der Dänenpark, mit seinen 4 Denkmälern besichtigt. Wusstet ihr, dass die dänische Flagge in Tallinn entstanden ist?! Noch ein bissl Souvenirs und Schokolade eingekauft, und Pizza, im
Restaurant Pizza Grande, gegessen. Super leckere Pizza, mit viiiiel Käse. Mmmmmh. Dort
wollten wir eigentlich schon am Vorabend hin, aber sie hatten leider keinen
Tisch mehr frei. Nun kann ich sagen, verständlich ;-) Dann
hieß es auch schon wieder, tschüss Tallinn und ab an Bord Richtung Helsinki.
Dort angekommen hatten wir noch etwas Aufenthaltbis unser Zug abfuhr. Also
gingen wir zum Sokos Hotel und fuhren bis ganz nach oben, um die Aussicht über
Helsinki bei Nacht zu erleben und es war wunderschön die ganzen Lichter und
beleuchteten Häuser zu sehen.♥ Nach
einer entspannten Bus und Bahnfahrt kamen wir wieder totmüde in Turku an. Der
Trip war super und Tallinn ist unglaublich schön, wenngleich ein Besuch im
Frühling/Sommer wohl empfehlenswerter ist. Ich habe gelernt, dass Estland Skype
entwickelt hat, gradlinig ein Gefühlszustand ist und man keine enge Bindung zu
seinen Haaren aufbauen sollte ;-) UND es war einfach geil, geil, geil ;-) Hej
då
Zwei Wochen nach meinem ersten Helsinkibesuch, besichtigte
ich nun ein zweites Mal die finnische Hauptstadt. Zusammen mit ESN und 50 anderen
Austauschstudenten ging es Freitagmorgens um 8 los.
Nach der zweistündigen Busfahrt, kamen wir an unserem ersten
Tourstopp, der Fazer Schokoladenfabrik, an.
Fazer ist ein finnisches Familienunternehmen, welches seit 1891,
neben Schokolade und Pralinen auch andere Süßigkeiten und Brot produziert. Vornehmlich
produziert das Unternehmen für skandinavische und baltische Länder und ist
daher in Deutschland eher unbekannt.
Als erstes wurden wir in ein Auditorium geführt und unser
Guide erzählte uns einiges über die Geschichte des Unternehmens und sonstige allgemeine
Fakten. Zum Beispiel, dass Fazer das einzige Unternehmen in Finnland ist,
welches Schokolade aus echter Milch produziert. Dafür sind auch gleich 30.000
Kühe bei Fazer beschäftig. Oder, dass insgesamt 100kg Schokolade in dieser
Fabrik produziert wird.
Der Sessel links ist übrigens über 1000 Euro wert und so bequem sind die gar nicht! :-D
Natürlich durfte auch das Angry Birds Merchandising nicht
unerwähnt bleiben. Neben einem Angry Birds Lolli den es am Eingang zur
Begrüßung gab, wurde uns auch ein Werbefilm zum neusten Angry Birds Sortiment
gezeigt, welchen ich euch nicht vorenthalten möchte. :-D Ich finds so lustig ^^
Nach einem weiteren Film, in dem uns erklärt wurde, dass wir
die richtige Produktion nicht sehen würde :-C, wurden wir durch eine Art
kleines Museum geführt, an dessen Ende das Paradies warten sollte, man durfte
nämlich soviel Schokolade essen wie man wollte! Dabei standen viele
verschiedene Sorten zum Probieren bereit. Einziger Haken, zwischendurch darf
nichts getrunken werden. Nach unzähligen Schokoladenriegeln und Bonbons hatte
ich alle Sorten durchprobiert und hatte erstmal genug von Schokolade…man war
das viel und süß, aber seeeehr lecker natürlich auch ;-) Nach dem
Schokoladenessen bekam jeder noch zwei Xylimax , der hauseigenen Kaugummimarke, um sich die Zähne zu reinigen. Sehr fürsorglich ;-)
Zum Abschied hab jeder noch eine Überraschungstüte mit
verschiedenen Fazerprodukten zum Probieren.
Dannach hatten wir erstmal ein bisschen Freizeit und wir
sind in den Norden der Stadt gewandert, um uns das Olympiastadion und -park von
Helsinki anzusehen, welche für die Olympischen Spiele 1952 errichtet wurde. Von
dem Turm neben dem Olympiastadion hatte man eine super Aussicht über die
gesamte Stadt.
Danach machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp am Sibelius-
Denkmal, zu Ehren des finnischen Komponisten Jean Sibelius.
Im Anschluss stand der nächste ESN Programmpunkt auf dem
Plan, die Berichtigung des finnischen Parlaments. Wusstet ihr, dass Finnland
das erste europäische Land war, in welchem Frauen wählen konnten und sich zur Wahl
aufstellen lassen durften? Heute arbeiten 200 Abgeordnete in dem Parlament, in
welchem 1907 die erste Sitzung stattfand.
Nach der Sicherheitkontrolle besichtigten wir die
repräsentative Räume des Parlaments, Wandelhalle und Plenarsaal und warfen
einen Blick auf den Paternoster, welcher bis heute in Gebrauch ist. Leider
durften wir ihn nicht ausprobieren.
Etwas verwunderlich waren die Post-its, welche an den Wänden
des Gebäudes klebten. Na, ratet mal, wofür die da sind? ;-P
Nach der kurzweiligen Besichtigung hatten wir wieder etwas
Freizeit. Diesmal sind wir in den Süden der Stadt gegangen und haben
verschiedene Kathedralen, größtenteils von außen besichtigt, da sie schon
geschlossen waren. :-C Aber eine war noch offen, nämlich die Felsenkirche oder Temppeliaukion kirkko und die war sooo schön :-D Sie war nicht prunkvoll und überladen, wie manch andere Kirchen, aber durch die Steinwände schuf sie eine warme, geborgene Atmosphäre, ich weiß nicht wie ich das beschrieben soll aber ich hätte dort noch stundenlang sitzen können ;-)
Sonst waren wir noch im Designerviertel, schließlich ist
Helsinki World Design Capital 2012. Aber abgesehen von den Bushaltestellen und
Mülleimern hat man wenig davon gesehen.
Als letztes haben wir uns noch die Finnische Nationbibliothek
angesehen, welche aus wunderschönen,
alten Räumen besteht, bevor es mit dem Bus zurück nach Turku ging.
Helsinki war insgesamt wieder super und
auch wenn ich schon das zweite Mal da war, wird es nie langweilig ;-) Auch die
Organisation durch ESN war diesmal sehr gut, nachdem ich ja von der organisierten
Russlandtrip nicht so begeistert war.
Etwas schade war, dass wir die Produktionsstätte in der
Schokoladenfabrik nicht sehen konnten, aber das ist auch nur ein minimaler
Wehmutstropfen. ;-)
Jaja schon wieder ist eine Woche rum und eigentlich ist gar
nichts Spannendes passiert, aber bevor ich wieder gefragt werde warum ich nicht
blogge und ob ich noch lebe, kommt hier ein kurzer Eintrag.
Die Woche bestand eigentlich zum größten Teil aus lernen und
essen. Da ich diese Woche mein erstes „Final exam“ geschrieben habe, musste ich
noch mal einen Lernendspurt einlegen. Final exam, Anfang November obwohl das
Semester bis Mitte Dezember geht?! Ja, das geht, schließlich besteht hier ein
Semester aus zwei Terms und einige Kurse gehen nicht über beide Terms.
Für die Klausur waren vier Zeitstunden angesetzt, nach 35
Minuten hatte ich alles doppelt gerechnet und habe abgegeben^^ Ich hoffe ich
habe keine Seiten vergessen :-D Hierbei hatte ich definitiv nicht die
Zeitprobleme, die ich bei Klausuren in Göttingen habe.
Nach dieser anstrengenden Klausur haben wir selbst Burger gemacht,
darauf hatte ich schon Anfang der Woche Hunger und damit begann der erste Teil
meiner kulinarischen Weltreise in Amerika. Und die Burger waren sooooo gut. Besser
als Hesburger oder gar Mc´s. Gruß an meine Amerikaner an euch zwei musste ich
denken und hab mich gefragt wie oft es bei euch wohl Burger gibt :-D
Am Samstag gings weiter nach Italien. Mit Pasta, zubereitet
vom echten Italiener ;-) Yummi
Ein Teil des Buffets :-)
Und zum Abschluss gabs heute das Spanisch-Ungarische
Mittagessen. Einige Spanier und eine Ungarin haben zum Lunch geladen und da
sagt man ja nicht nein ;-) Es gab verschiedene Suppen, Nudeln-und
Kartoffelgerichte, Schokokuchen, Milchreis und und und…aber das Highlight waren
Croquetas. Sehen aus wie Kroketten und erinnern etwas
an Backcambenbert nur die Füllung besteht aus einer Bechamelsoße. Die muss ich
unbedingt nachkochen!! Leider waren sie heute viel zu schnell auf ;.C
Das ist wirklich das tolle an/am ERASMUS/Auslandssemester,
man lernt so viele Leute aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen kennen
und probiert Dinge die man vorher noch nie gekannt oder gesehen hat… ja es ist
einfach toll :-D
Naja, nun wollen wir mal diesem
Sinnlospost mal ein Ende bereiten. In den nächsten Wochen gibt’s wieder was
mehr zu berichten, weil ich wieder mehr unterwegs sein werde, versprochen. ;-)
Da ich keine Lust
habe meine Essays zu schreiben, blogge ich lieber über meinen Tagestrip nach
Helsinki ;-)
Nach einer kurzen Nacht und dem ersten Schneefall in Turku seitdem
ich hier bin, ging es Freitagmorgen um 10 mit dem Zug los, mit dem Ziel am
Hauptbahnhof Helsinki anzukommen. Tja klappte nicht sofort.
Wir haben wenig auf die Lautsprecherdurchsagen gehört und
uns einfach bereit zum aussteigen gemacht, als dies alle um uns herum getan
haben. Schließlich dachten wir, dass die meisten auch nach Helsinki müssen. Wir
also raus aus dem Zug und ins Bahnhofsgebäude.
Auf der Fahrt haben wir eine weitere Erasmusstudentin
getroffen, die auch nach Helsinki wollte und dort auch schon war. Beim
Aussteigen war sie ganz überrascht, dass der Bahnhof ganz anders aussah als sie
ihn in Erinnerung hatte, aber auf den Gedanken, dass wir falsch sein könnten
kamen wir nicht. So haben wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch unser
persönliches Helsinki gemacht und uns versucht mit dem Stadtplan von Helsinki zu
orientieren. Nur mit mäßigem Erfolg. Als wir dann auf den Standpunktplan
schauten und sahen, dass dort als Stadtname Pasila statt Helsinki stand, hat es
dann klick gemacht Wir waren also eine Station zu früh ausgestiegen :-D Nach
einer Station mit der S-Bahn waren wir dann auch in Helsinki, wo der Name schon
groß an Bahnhofsgebäude pragte. War auch alles ein bissl größer und passender
für ne Hauptstadt:-D
Als erstes haben wir uns die Uspenski- Kathedrale angesehen,
die größte orthodoxe Kathedrale in Westeuropa und ein Symbol der ehemaligen
russischen Herrschaft über Finnland. Durch den braunen Backstein wirkt sie sehr
schlicht, im Verhältnis zu den orthodoxen Kathedralen in St. Petersburg, aber
mit gefällt es besser;-) Von innen war sie allerdings genauso prunkvoll
ausgestattet, allerdings war ich überrascht, wie klein sie von innen wirkt^^
Als nächstes ging es zum Dom von Helsinki. Strahlendweiß,
groß und mit massig Stufen die erstmal erklommen werden müssen. (Es wäre die
ideale Trainingsort für Rocky :-D) Oben angekommen stellten wir fest, dass
gerade eine Beerdigung im Dom stattfand, so dass wir nicht reingehen konnten. Aber
von außen war er auch schön ;-)
Nachdem
wir die zwei wichtigsten Kirchen abgeklappert hatten, waren wir mit einem
Austauschstudenten, der in Helsinki studiert, verabredet, der uns eine Führung
zur Suomenlinna gab. Die Finnen nennen sie Finnenburg und die Schweden -Schwedenburg
:-D Sie ist eine Festung, die sich über mehrere Inseln, vor dem Hafen Helsinkis
erstreckt. Sie wurde 1748 erbaut, aber nie wirklich als Verteidigungsmaßnahme
genutzt. Seit 1991 ist sie auch Weltkulturerbe und wird auch „Gibraltar des
Nordens genannt“. Die Insel ist riesig und mit weiten Grünflächen, einigen
versteckten Gemäuern und Kanonen. Hier haben wir fast die meiste Zeit verbracht
und sind entlang der Küste spaziert. Der Ausblick und die Natur waren wirklich
einmalig schön. Irgendwann wurde es allerdings doch ziemlich kalt und wir sind
mit der Fähre zurück aufs Festland gefahren. Dort
setzten wir uns in ein schönes Cafe, wo man unbedingt gewesen sein muss, wenn
man in Helsinki ist, Cafe Fazer. Im
Nachhinein habe ich im Internet gelesen, dass man in Helsinki ins Fazer gehen
muss, so wie man in Wien im Sacher ein Stück Sacher essen sollte ;-) Ich hab einen
Cappuccino und ein Stück Gebäck gegessen. Die Preise sind für finnische
Verhältnisse normal bis hoch. Leider vermittelt das Cafe eine Art Kantinenfeeling,
da man sich zuerst ein Tablett nimmt, sich an der Theke Kuchen und Getränk
auswählt und dann die Sachen selbst mit zum Platz nimmt. Bedienung im
eigentlichen Sinne gibt es nicht. Ansonsten ist das Ambiente aber ganz schön
und endlich mal wieder einen leckeren Cappuccino zu trinken wars das auch wert
:-D Allerdings nicht weltbewegend, in dieser Hinsicht wirklich vergleichbar mit
Wien, wo die Touristen ins Sacher strömen, aber der Kuchen auch nicht übermäßig
leckerer im Vergleich zu anderen Konditoreien schmeckt :-D Nach
der Stärkung liefen wir noch etwas in der Stadt umher, sahen uns den Hafen an,
die Eisbrecher und die besondere Brücke mit den Einschusslöchern aus dem Krieg
(ich weiß leider nicht aus welchem…^^) Helsinki ist auch nicht so riesig und
man kann alles gut zu Fuß besichtigen.
Nach
dem Rundgang gingen wir zur Philharmonie von Helsinki, die gleichzeitig auch
die Musikhochschule ist. Das Gebäude sieht von außen und innen echt cool und
modern aus. Ich glaub ich sollte auch was künstlerisches studieren.^^ Da wir
kurzfristig Freikarten für ein Konzert des Symphonieorchester bekommen hatten,
hieß das Abendprogramm Eric Tanguy- Éclipse (1999), Charles-Camille
Saint-Saëns- Violin Concerto No. 3 undRobert Schumann- Symphony No. 3 “Rhenish”. Die
Sätze waren alle ziemlich unterschiedlich und interessant zu hören. Das
Orchester war richtig gut und auch wenn die Musikstudenten einige unsaubere
Passagen gehört haben, für meine Ohren war es perfekt :-D Kann leider in dieser
Hinsicht nicht mit kompetentem Fachwissen glänzen. Aber gut wars ;-) Das Konzert
war auch sehr gut besucht, nur klatschten die meisten in der ersten Hälfte an
den falschen Stellen und in der zweiten Hälfte husteten die Besucher zwischen
den Sätzen anstatt zu klatschen, was leicht nervig war. >.< Ich weiß
nicht warum es bei Konzerten, im Theater oder sonst wo immer die
obligatorischen Huster geben muss, egal welche Jahreszeit es ist… Nach
einem Abschieddrink im Pub, gings um 23 Uhr mit den Zug zurück nach Turku. Auf
der Fahrt haben wir uns die Zeit mit dem Kartenspiel Skip-Bo vertrieben. Die
Rentnergruppe, die im Vierer neben uns saß hat immer verwundert rübergeschaut.
Die waren wohl recht erstaunt junge Leute Karten spielen zu sehen, statt Iphone
oder Gameboy :-D Um
1 kamen wir wieder in Turku an. -12° und knapp 10cm Neuschnee, was ein Empfang
:-D Der Tag
in Helsinki war richtig toll. Wir hatten wieder mal super Wetter, in der
Hinsicht scheinen wir immer Glück zu haben und haben viel gesehen und erlebt. Helsinki
ist einen tolle Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert ;-) Sicherlich gibt’s
noch einiges mehr zu entdecken, wenn man länger da ist, aber für einen Tag wars
ein tolles Programm.