So da war ich also auch in Estland. Ich will an dieser
Stelle noch mal betonen, dass ich hier nicht nur reise, sondern auch unter der
Woche wirklich hart studiere. Ein Erasmusjahr ist nämlich kein Ponyhof! Sop :-P
Unser erstes Ziel war die Touristeninformation, wo täglich
um Punkt 12 eine kostenlose Führung durch die Stadt angeboten wird. Wir waren
knapp 10 Touristen, größtenteils Studenten. Unser Guide war gut informiert und
erzählte uns in der zweistündigen Führung vieles Wissenswertes über die Stadt
und Ihre Geschichte.
Der erste Stopp führte uns zum Freiheitsplatz, der 2009
fertig gestellt wurde. Dort kann man unterirdisch einige Überreste der alten
Stadtmauern sehen und das Unabhängigkeitsdenkmal. Es symbolisiert die Befreiung
Estlands aus der Fremdherrschaft in den Kriegen zwischen 1918-1920.
Im Anschluss wurden wir zu einer Aussichtplattform geführt,
von wo man einen phantastischen Blick über die Altstadt bis in zum Hafen und
die neueren Stadtteile hatte. Quasi über Vergangenheit und Zukunft :-P Da hätte sich die Sonne aber gern mal ein bissl
zeigen können um das Bild perfekt zu machen :-D
Markierung auf dem Rathausplatz |
Die Stadtführung war echt super, weil man viele interessant
Informationen und so einen Gesamtüberblick, über die
Sehenswürdigkeiten der Stadt, bekommen hat, dazu noch für lau. Also absolut
empfehlenswert.
Nach der gelungenen Stadtführung suchten wir erstmal unser
Hotel auf. Ursprünglich wollten wir in einem Hostel übernachten, aber nachdem
uns einige schlechte Bewertungen über fensterlose Zimmer, Pappewände und
dreckige Bäder abgeschreckt hatten, entschieden wir uns doch ein Zimmer in Go
Hotel Shnelli zu buchen. Das Zimmer war einfach, aber sauber und es gab super
Betten :-D Ich find das schönste an den Reisen hier ist, dass ich immer mal
wieder ne Nacht gut schlafen, und meinem Bett in Turku entfliehen kann^^
Frühstück war auch okay, wenn auch sehr herzhaft mit Schwarzbrot, sauren Gurken
und Nudelsalat statt Nutella.
Unabängigkeitsdenkmal |
Unterirdisch: Alte Stadtmauern |
Aber zurück zum Spannenden: Der Friseur. Wir wurden etwas verwundert an geguckt, als wir den Laden wieder betraten. Damit hatte wohl keiner gerechnet.^^ Schnell noch eine Frisur aus der Modezeitung ausgewählt, um die Kommunikation zu vereinfachen und schon gings los. Die Friseurin konnte die Hand gar nicht von der Schere lassen und schnitt und schnitt und die Haare wurden kürzer und kürzer. Ich saß nur auf meinem Zuschauerplatz und dachte, oh mein Gott, langsam ist es doch kurz genug, aber es ging immer weiter... spätestens da habe ich meine Entscheidung, nur zu gucken und zu filmen, nicht bereut. Nach ner knappen Stunde fast kontinuierlichen Schneidens war das Endergebnis perfekt und Prinz(essin) Eisenherz wiedergeboren. Das „Opfer“ war danach auch etwas ernüchternd und zog sich erstmal die Kapuze über :-D Also, Friseurbesuche in Tallinn kann ich nicht empfehlen!!
Apotheke und Ausbuchtung im Dach |
Weiter gings zur Domkirche. Dort haben wir uns ein Orgelkonzert angehört, welches sehr schön war. Der Dom ist ein weiteres Wahrzeichen Tallins und bekannt für seine zahlreichen Grabplatten. An den Wänden hängen 107 Wappen von deutschbaltischen Adelsfamilien Estlands. Allgemein wirkte sie aber ein bisschen düster.
Dann hieß es auch schon wieder, tschüss Tallinn und ab an Bord Richtung Helsinki. Dort angekommen hatten wir noch etwas Aufenthalt bis unser Zug abfuhr. Also gingen wir zum Sokos Hotel und fuhren bis ganz nach oben, um die Aussicht über Helsinki bei Nacht zu erleben und es war wunderschön die ganzen Lichter und beleuchteten Häuser zu sehen.♥
Nach einer entspannten Bus und Bahnfahrt kamen wir wieder totmüde in Turku an.
Der Trip war super und Tallinn ist unglaublich schön, wenngleich ein Besuch im Frühling/Sommer wohl empfehlenswerter ist. Ich habe gelernt, dass Estland Skype entwickelt hat, gradlinig ein Gefühlszustand ist und man keine enge Bindung zu seinen Haaren aufbauen sollte ;-) UND es war einfach geil, geil, geil ;-)
Hej då