Da ich keine Lust
habe meine Essays zu schreiben, blogge ich lieber über meinen Tagestrip nach
Helsinki ;-)
Nach einer kurzen Nacht und dem ersten Schneefall in Turku seitdem
ich hier bin, ging es Freitagmorgen um 10 mit dem Zug los, mit dem Ziel am
Hauptbahnhof Helsinki anzukommen. Tja klappte nicht sofort.
Wir haben wenig auf die Lautsprecherdurchsagen gehört und
uns einfach bereit zum aussteigen gemacht, als dies alle um uns herum getan
haben. Schließlich dachten wir, dass die meisten auch nach Helsinki müssen. Wir
also raus aus dem Zug und ins Bahnhofsgebäude.
Auf der Fahrt haben wir eine weitere Erasmusstudentin
getroffen, die auch nach Helsinki wollte und dort auch schon war. Beim
Aussteigen war sie ganz überrascht, dass der Bahnhof ganz anders aussah als sie
ihn in Erinnerung hatte, aber auf den Gedanken, dass wir falsch sein könnten
kamen wir nicht. So haben wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch unser
persönliches Helsinki gemacht und uns versucht mit dem Stadtplan von Helsinki zu
orientieren. Nur mit mäßigem Erfolg. Als wir dann auf den Standpunktplan
schauten und sahen, dass dort als Stadtname Pasila statt Helsinki stand, hat es
dann klick gemacht Wir waren also eine Station zu früh ausgestiegen :-D Nach
einer Station mit der S-Bahn waren wir dann auch in Helsinki, wo der Name schon
groß an Bahnhofsgebäude pragte. War auch alles ein bissl größer und passender
für ne Hauptstadt:-D
Als erstes haben wir uns die Uspenski- Kathedrale angesehen,
die größte orthodoxe Kathedrale in Westeuropa und ein Symbol der ehemaligen
russischen Herrschaft über Finnland. Durch den braunen Backstein wirkt sie sehr
schlicht, im Verhältnis zu den orthodoxen Kathedralen in St. Petersburg, aber
mit gefällt es besser;-) Von innen war sie allerdings genauso prunkvoll
ausgestattet, allerdings war ich überrascht, wie klein sie von innen wirkt^^
Als nächstes ging es zum Dom von Helsinki. Strahlendweiß,
groß und mit massig Stufen die erstmal erklommen werden müssen. (Es wäre die
ideale Trainingsort für Rocky :-D) Oben angekommen stellten wir fest, dass
gerade eine Beerdigung im Dom stattfand, so dass wir nicht reingehen konnten. Aber
von außen war er auch schön ;-)


Nachdem
wir die zwei wichtigsten Kirchen abgeklappert hatten, waren wir mit einem
Austauschstudenten, der in Helsinki studiert, verabredet, der uns eine Führung
zur Suomenlinna gab. Die Finnen nennen sie Finnenburg und die Schweden -Schwedenburg
:-D Sie ist eine Festung, die sich über mehrere Inseln, vor dem Hafen Helsinkis
erstreckt. Sie wurde 1748 erbaut, aber nie wirklich als Verteidigungsmaßnahme
genutzt. Seit 1991 ist sie auch Weltkulturerbe und wird auch „Gibraltar des
Nordens genannt“. Die Insel ist riesig und mit weiten Grünflächen, einigen
versteckten Gemäuern und Kanonen. Hier haben wir fast die meiste Zeit verbracht
und sind entlang der Küste spaziert. Der Ausblick und die Natur waren wirklich
einmalig schön. Irgendwann wurde es allerdings doch ziemlich kalt und wir sind
mit der Fähre zurück aufs Festland gefahren.

Dort
setzten wir uns in ein schönes Cafe, wo man unbedingt gewesen sein muss, wenn
man in Helsinki ist, Cafe Fazer. Im
Nachhinein habe ich im Internet gelesen, dass man in Helsinki ins Fazer gehen
muss, so wie man in Wien im Sacher ein Stück Sacher essen sollte ;-) Ich hab einen
Cappuccino und ein Stück Gebäck gegessen. Die Preise sind für finnische
Verhältnisse normal bis hoch. Leider vermittelt das Cafe eine Art Kantinenfeeling,
da man sich zuerst ein Tablett nimmt, sich an der Theke Kuchen und Getränk
auswählt und dann die Sachen selbst mit zum Platz nimmt. Bedienung im
eigentlichen Sinne gibt es nicht. Ansonsten ist das Ambiente aber ganz schön
und endlich mal wieder einen leckeren Cappuccino zu trinken wars das auch wert
:-D Allerdings nicht weltbewegend, in dieser Hinsicht wirklich vergleichbar mit
Wien, wo die Touristen ins Sacher strömen, aber der Kuchen auch nicht übermäßig
leckerer im Vergleich zu anderen Konditoreien schmeckt :-D
Nach
der Stärkung liefen wir noch etwas in der Stadt umher, sahen uns den Hafen an,
die Eisbrecher und die besondere Brücke mit den Einschusslöchern aus dem Krieg
(ich weiß leider nicht aus welchem…^^) Helsinki ist auch nicht so riesig und
man kann alles gut zu Fuß besichtigen.
Nach
dem Rundgang gingen wir zur Philharmonie von Helsinki, die gleichzeitig auch
die Musikhochschule ist. Das Gebäude sieht von außen und innen echt cool und
modern aus. Ich glaub ich sollte auch was künstlerisches studieren.^^ Da wir
kurzfristig Freikarten für ein Konzert des Symphonieorchester bekommen hatten,
hieß das Abendprogramm Eric Tanguy- Éclipse (1999), Charles-Camille
Saint-Saëns- Violin Concerto No. 3 und Robert Schumann- Symphony No. 3 “Rhenish”. Die
Sätze waren alle ziemlich unterschiedlich und interessant zu hören. Das
Orchester war richtig gut und auch wenn die Musikstudenten einige unsaubere
Passagen gehört haben, für meine Ohren war es perfekt :-D Kann leider in dieser
Hinsicht nicht mit kompetentem Fachwissen glänzen. Aber gut wars ;-) Das Konzert
war auch sehr gut besucht, nur klatschten die meisten in der ersten Hälfte an
den falschen Stellen und in der zweiten Hälfte husteten die Besucher zwischen
den Sätzen anstatt zu klatschen, was leicht nervig war. >.< Ich weiß
nicht warum es bei Konzerten, im Theater oder sonst wo immer die
obligatorischen Huster geben muss, egal welche Jahreszeit es ist…
Nach
einem Abschieddrink im Pub, gings um 23 Uhr mit den Zug zurück nach Turku.
Auf
der Fahrt haben wir uns die Zeit mit dem Kartenspiel Skip-Bo vertrieben. Die
Rentnergruppe, die im Vierer neben uns saß hat immer verwundert rübergeschaut.
Die waren wohl recht erstaunt junge Leute Karten spielen zu sehen, statt Iphone
oder Gameboy :-D
Um
1 kamen wir wieder in Turku an. -12° und knapp 10cm Neuschnee, was ein Empfang
:-D
Der Tag
in Helsinki war richtig toll. Wir hatten wieder mal super Wetter, in der
Hinsicht scheinen wir immer Glück zu haben und haben viel gesehen und erlebt. Helsinki
ist einen tolle Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert ;-) Sicherlich gibt’s
noch einiges mehr zu entdecken, wenn man länger da ist, aber für einen Tag wars
ein tolles Programm.
Ich sag doch hier schreibt keiner rein, aber gut. Die Brücke wurde im finnischen Bürgerkrieg angeschossen und hat eine total lange Geschichte, siehe hier http://www.hs.fi/english/article/Unshakeable+Helsinkis+Pitk%C3%A4silta+Bridge+reaches+its+century/1329104695465 :)
AntwortenLöschen