Sonntag, 28. Oktober 2012

Helsinki



Da ich  keine Lust habe meine Essays zu schreiben, blogge ich lieber über meinen Tagestrip nach Helsinki ;-)

Nach einer kurzen Nacht und dem ersten Schneefall in Turku seitdem ich hier bin, ging es Freitagmorgen um 10 mit dem Zug los, mit dem Ziel am Hauptbahnhof Helsinki anzukommen. Tja klappte nicht sofort.

Wir haben wenig auf die Lautsprecherdurchsagen gehört und uns einfach bereit zum aussteigen gemacht, als dies alle um uns herum getan haben. Schließlich dachten wir, dass die meisten auch nach Helsinki müssen. Wir also raus aus dem Zug und ins Bahnhofsgebäude.

Auf der Fahrt haben wir eine weitere Erasmusstudentin getroffen, die auch nach Helsinki wollte und dort auch schon war. Beim Aussteigen war sie ganz überrascht, dass der Bahnhof ganz anders aussah als sie ihn in Erinnerung hatte, aber auf den Gedanken, dass wir falsch sein könnten kamen wir nicht. So haben wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch unser persönliches Helsinki gemacht und uns versucht mit dem Stadtplan von Helsinki zu orientieren. Nur mit mäßigem Erfolg. Als wir dann auf den Standpunktplan schauten und sahen, dass dort als Stadtname Pasila statt Helsinki stand, hat es dann klick gemacht Wir waren also eine Station zu früh ausgestiegen :-D Nach einer Station mit der S-Bahn waren wir dann auch in Helsinki, wo der Name schon groß an Bahnhofsgebäude pragte. War auch alles ein bissl größer und passender für ne Hauptstadt:-D

Als erstes haben wir uns die Uspenski- Kathedrale angesehen, die größte orthodoxe Kathedrale in Westeuropa und ein Symbol der ehemaligen russischen Herrschaft über Finnland. Durch den braunen Backstein wirkt sie sehr schlicht, im Verhältnis zu den orthodoxen Kathedralen in St. Petersburg, aber mit gefällt es besser;-) Von innen war sie allerdings genauso prunkvoll ausgestattet, allerdings war ich überrascht, wie klein sie von innen wirkt^^

Als nächstes ging es zum Dom von Helsinki. Strahlendweiß, groß und mit massig Stufen die erstmal erklommen werden müssen. (Es wäre die ideale Trainingsort für Rocky :-D) Oben angekommen stellten wir fest, dass gerade eine Beerdigung im Dom stattfand, so dass wir nicht reingehen konnten. Aber von außen war er auch schön ;-)
Nachdem wir die zwei wichtigsten Kirchen abgeklappert hatten, waren wir mit einem Austauschstudenten, der in Helsinki studiert, verabredet, der uns eine Führung zur Suomenlinna gab. Die Finnen nennen sie Finnenburg und die Schweden -Schwedenburg :-D Sie ist eine Festung, die sich über mehrere Inseln, vor dem Hafen Helsinkis erstreckt. Sie wurde 1748 erbaut, aber nie wirklich als Verteidigungsmaßnahme genutzt. Seit 1991 ist sie auch Weltkulturerbe und wird auch „Gibraltar des Nordens genannt“. Die Insel ist riesig und mit weiten Grünflächen, einigen versteckten Gemäuern und Kanonen. Hier haben wir fast die meiste Zeit verbracht und sind entlang der Küste spaziert. Der Ausblick und die Natur waren wirklich einmalig schön. Irgendwann wurde es allerdings doch ziemlich kalt und wir sind mit der Fähre zurück aufs Festland gefahren.

Dort setzten wir uns in ein schönes Cafe, wo man unbedingt gewesen sein muss, wenn man in Helsinki ist, Cafe Fazer.  Im Nachhinein habe ich im Internet gelesen, dass man in Helsinki ins Fazer gehen muss, so wie man in Wien im Sacher ein Stück Sacher essen sollte ;-) Ich hab einen Cappuccino und ein Stück Gebäck gegessen. Die Preise sind für finnische Verhältnisse normal bis hoch. Leider vermittelt das Cafe eine Art Kantinenfeeling, da man sich zuerst ein Tablett nimmt, sich an der Theke Kuchen und Getränk auswählt und dann die Sachen selbst mit zum Platz nimmt. Bedienung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Ansonsten ist das Ambiente aber ganz schön und endlich mal wieder einen leckeren Cappuccino zu trinken wars das auch wert :-D Allerdings nicht weltbewegend, in dieser Hinsicht wirklich vergleichbar mit Wien, wo die Touristen ins Sacher strömen, aber der Kuchen auch nicht übermäßig leckerer im Vergleich zu anderen Konditoreien schmeckt :-D



Nach der Stärkung liefen wir noch etwas in der Stadt umher, sahen uns den Hafen an, die Eisbrecher und die besondere Brücke mit den Einschusslöchern aus dem Krieg (ich weiß leider nicht aus welchem…^^) Helsinki ist auch nicht so riesig und man kann alles gut zu Fuß besichtigen.




Nach dem Rundgang gingen wir zur Philharmonie von Helsinki, die gleichzeitig auch die Musikhochschule ist. Das Gebäude sieht von außen und innen echt cool und modern aus. Ich glaub ich sollte auch was künstlerisches studieren.^^ Da wir kurzfristig Freikarten für ein Konzert des Symphonieorchester bekommen hatten, hieß das Abendprogramm Eric Tanguy- Éclipse (1999), Charles-Camille Saint-Saëns- Violin Concerto No. 3 und Robert Schumann- Symphony No. 3 “Rhenish”. Die Sätze waren alle ziemlich unterschiedlich und interessant zu hören. Das Orchester war richtig gut und auch wenn die Musikstudenten einige unsaubere Passagen gehört haben, für meine Ohren war es perfekt :-D Kann leider in dieser Hinsicht nicht mit kompetentem Fachwissen glänzen. Aber gut wars ;-) Das Konzert war auch sehr gut besucht, nur klatschten die meisten in der ersten Hälfte an den falschen Stellen und in der zweiten Hälfte husteten die Besucher zwischen den Sätzen anstatt zu klatschen, was leicht nervig war. >.< Ich weiß nicht warum es bei Konzerten, im Theater oder sonst wo immer die obligatorischen Huster geben muss, egal welche Jahreszeit es ist… 

Nach einem Abschieddrink im Pub, gings um 23 Uhr mit den Zug zurück nach Turku. 
 

Auf der Fahrt haben wir uns die Zeit mit dem Kartenspiel Skip-Bo vertrieben. Die Rentnergruppe, die im Vierer neben uns saß hat immer verwundert rübergeschaut. Die waren wohl recht erstaunt junge Leute Karten spielen zu sehen, statt Iphone oder Gameboy :-D 

                                                                                                  
                                                            
Um 1 kamen wir wieder in Turku an. -12° und knapp 10cm Neuschnee, was ein Empfang :-D
Der Tag in Helsinki war richtig toll. Wir hatten wieder mal super Wetter, in der Hinsicht scheinen wir immer Glück zu haben und haben viel gesehen und erlebt. Helsinki ist einen tolle Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert ;-) Sicherlich gibt’s noch einiges mehr zu entdecken, wenn man länger da ist, aber für einen Tag wars ein tolles Programm.

1 Kommentar:

  1. Ich sag doch hier schreibt keiner rein, aber gut. Die Brücke wurde im finnischen Bürgerkrieg angeschossen und hat eine total lange Geschichte, siehe hier http://www.hs.fi/english/article/Unshakeable+Helsinkis+Pitk%C3%A4silta+Bridge+reaches+its+century/1329104695465 :)

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